Freitag, 14. Februar 2014
Weinbergschnecken in Kräuter-Knoblauch-Butter - Escargots de Birkenwald au beurre persillé
Es wird Zeit, dass ich mal wieder ein typisches Gericht aus dem Elsass blogge. Dabei ist mir aufgefallen, dass es hier bei Bonjour Alsace noch kein einziges Schnecken-Gericht gibt. Schande! Das muss ich dringend ändern.
Meine Weinbergschnecken stammen vom elsässischen Schneckenzüchter Rémy Koehl aus Birkenwald und sind kochfertig in ihrem Sud mit etwas Wurzelgemüse eingemacht. Wir machen immer eine grössere Portion, d.h. den Inhalt eines ganzen Glases, das sind ca. 3 Dutzend und frieren die fertiggestellten Schneckenhäuschen ein. Hier im Elsass werden im Restaurant üblicherweise ein Dutzend bestellt. Natürlich gibt es auf Nachfrage auch ein halbes Dutzend, was mir wesentlich passender als kleine Vorspeise oder kleines Abendessen erscheint. Zumal man zum Auftunken der köstlichen Kräuterbutter ja auch einiges an Baguette benötigt.
Die leeren Schneckenhäuschen gibt es auch zu kaufen - sicherlich findet ihr sie dort, wo ihr auch die Schnecken kauft.
Die Kräuter-Knoblauch-Butter habt ihr vorher schon zubereitet und Zimmertemperatur annehmen lassen. (125 g Salzbutter, Pfeffer, 1-2 feinst gehackte Knoblauchzehe(n), 1/2 Bund Petersilie, feinst gehackt, evtl. zusätzlich Salz)
Nun geht alles ganz einfach und schnell: Die Schnecken abtropfen lassen. In die Schneckenhäuschen füllen, mit der Kräuter-Knoblauch bestreichen, in die Schneckenpfännchen setzen und im Ofen bei 180 Grad so lange braten bis die Butter in den Häuschen kräftig brutzelt. Das dauert ca. 10 min.
Nicht vergessen: Rechtzeitig ein schön knuspriges Baguette besorgen oder selber backen, am besten nach diesem Rezept.
Ganz klassisch trinkt man dazu einen Elsässer Riesling, doch ich mag auch gerne einen Sylvaner dazu oder einen leichten Pinot Noir. Die Rotweintrinker nehmen einen jungen, leichten und fruchtigen Roten. Auch hier halte ich es so wie immer: Erlaubt ist, was gefällt bzw. was uns schmeckt.
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Ah....Ich liebe Schnecken. Ich muss wirklich mal sehen, wo ich die hier herkriegen kann - denn die meisten meiner Landsleute schütteln sich ja beim Gedanken daran, diese Tierchen zu essen. Rein theoretisch bleibt dann ja mehr für mich.....
AntwortenLöschenLiebe Susanne, die meisten Feinkostgeschäfte bieten die doch sicherlich als Konserve an, meistens sogar mit den leeren Häuschen dazu. wenn nicht, dann melde dich und ich muss mal schauen, wann ich wieder nach Birkenwald komme ;-)
LöschenIch habe gerade mal für dich geschaut, hier z.B.:
Löschenhttp://www.gourmondo.de/g/product/2000003096/Weinbergschnecken-eingelegt+Romanzini.jsf
Tiefgekühlte hätte ich auch gefunden :-)
LöschenDiesmal nix für mich. Die Andalusier lieben sie aber auch, man kann sie überall frisch kaufen, oder ich im Garten sammeln. In der Schweiz gibt es sogar Schneckenkaviar. Oerks... ;-)
AntwortenLöschenBeim Schreiben dieses Posts habe ich an dich gedacht, liebe zorra, denn ich weiss, dass du kein Schnecken-Fan bist. Ich erinnere mich noch an deine Reaktion beim Anblick des Fotos für das Blog-Event "Elsass" bei dir ;-)
LöschenSehr lange ass ich keine Escargots mehr, sie sagen mir auch nicht mehr so viel wie früher. Noch in der Schweiz sammelte ich etwas mehr als 2 Dutzend, liess sie sich im Kübel entleeren, um sie dann ausgeschi... doch wieder frei zu lassen, weil meine damalige Frau es abscheulich fand :-)
AntwortenLöschenDen Post clickte ich an, weil ich wissen wollte, woher Du die Viecher hattest. Also Schneckenfarm, OK. Den Business-Vorschlag machte ich auch einmal zu meiner damaligen Frau, als ich aus dem Erwerbsleben ausgestiegen war. Die Reaktion war wie oben.
Ja, an Schnecken scheiden sich die Geschmäcker, lieber Erich. Auch ich würde sie wahrscheinlich nicht essen wollen, wenn ich sie selber sammeln und vor allem kochen müsste. Ich erinnere mich noch allzu lebhaft an den Geruch von früher, als meine Mutter sie in unserer Küche in einem grossen Topf zubereitet hat.
LöschenSchnecken habe ich zwar schon zubereitet (auf der Kieler Woche), gegessen aber noch nie. So lecker angemacht würde ich sie auf jeden Fall einmal kosten.
AntwortenLöschen:-)
Liebe Grüße,
Eva
Liebe Eva, mir würde wahrscheinlich auch der Appetit vergehen, wenn ich sie selbst von A-Z zubereiten müsste s.o. bei meiner Antwort an Houdini
LöschenIn Schnecken könnte ich mich eingraben! Leider gibt es die auf meinem Blog genau ein einziges Mal, da hat der Turbohausmann gekostet und dann gemeint, dass er die Dinger nicht zwingend ein zweites Mal essen muss. *seufz*
AntwortenLöschenDabei hätten wir einen Schneckenzüchter gleich ums Eck.
Liebe Susi, ich gehe mal sofort auf deinem Blog schauen, wie du sie zubereitet hast. Bei unserem Züchter gibt es die Schnecken auch in Mini-Blätterteig-Pastetchen anstatt in ihren Häuschen zubereitet, ob das deinem Mann gefallen würde?
LöschenSchnecken mag ich unheimlich gerne, besonders natürlich mit der Kräuterbutter! Die gab in meiner Jugend recht häufig zu Hause, ich habe noch hübsche kupferne Scheckenpfännchen. Und irgendwo liegt noch ein antiquarisch erworbenes Heftchen zur Schneckenzucht herum - wenn du also mal ein zweites Standbein brauchst... :-)
AntwortenLöschenLiebe Petra, Samstagabend Schneckenessen - das sind für mich auch Kindheitserinnerungen. Und wegen der Schneckenzucht weiss ich ja jetzt, wo ich fündig werde ;-)
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