Regionale Küche ist in aller Munde. Gut so. Ich möchte Euch heute dazu einladen,
einer ganz besonderen Region Aufmerksamkeit zu schenken: Dem Elsass.
Die Elsässer sind bekanntlich Grenzgänger: Die deutsch-französische
Geschichte, vor allem während Kriegszeiten, hat den
pfälzisch-elsässisch-bayrischen Grenzverlauf mal hierhin verlegt, mal dorthin
verworfen, dann wieder retour und die Leute hier haben es schlucken müssen,
heute Deutsch zu reden und morgen Französisch zu parlieren. Ihre Sprache setzt
also noch eins auf die Pfälzische Mundart drauf - jene wird zum einen um die alemannische
Komponente erweitert, bekommt andererseits reichlich französische Couleur - Tricouleur
sozusagen. Und selbstredend sind sie genauso individuell wie ihr Dialekt, die
Elsässer.
Entsprechend verhält es sich mit der Elsässer Kochkultur, der ebenfalls
dieses historische Spannungsfeld zu Grunde liegt und ihr die typische
Delikatesse verleiht. Die Küche des Elsass kombiniert bäuerlich-deftige Einfachheit
mit der Haute Cuisine Frankreichs, und beides wiederum mit dem allgegenwärtigen
Wein: Riesling, Edelzwicker, Silvaner oder Pinot Noir vom Fuße der Nordvogesen.
Womit wir endgültig beim kulinarischen Aspekt dieses liebenswerten und überaus
originellen Landstrichs angekommen wären und damit beim Motto meiner Einladung.
Ich selbst lebe als Deutsche in meiner elsässischen Wahl-Heimat Wissembourg,
einem Kleinstädtchen direkt an der Grenze zum Bad Bergzaberner Land, in dem
wiederum meine berufliche Heimat liegt. So bin ich täglich "hüben wie
drüben" unterwegs und habe dabei immerzu meine Freude im Beobachten der
Gemeinsamkeiten - und der feinen Unterschiede.
Wer kennt Elsässische Rezepte? Ob klassisch oder wagemutig, her mit euren
raffinierten Varianten von Baeckeoffe, Flammekueche und Choucroute. Wer
verwandelt derben Münsterkäse über Grumbeere in dieses wunderbar milde
Ofengericht, dem man zur Glückseligkeit der Gäste jeder Ferme Auberge nur noch
einen Klecks Bibbeleskaes und einen "Pfiff" Vin d'Alsace hinzufügen
muss...
Ich schenke mir derweil schon mal ein Glas Crémant ein und trinke ein Dankes-Schlückchen auf
Zorra.
Ich freue mich sehr, dass ich Gastgeberin bei zorras Blog-Event sein darf und bin gespannt auf Eure Rezepte, die ihr bitte hoffentlich ganz zahlreich bei zorras Kochtopf einreicht.