Sonntag, 11. März 2012

L'incontournable salade de pissenlit oder Löwenzahnsalat oder Bettsäächer


Stimmt! Das ist unvermeidlich! Das muss sein! Ein traditionelles Vor-Frühlingsgericht. Jetzt ist Saison. Jetzt lässt der Frühling auch nicht mehr lange auf sich warten. Löwenzahnsalat ist mein absolutes Lieblingsessen. Da könnte ich in die Salatschüssel reinkriechen, sooo gerne mag ich den.

In Frankreich wird er Pissenlit genannt, im Saarland und in der Pfalz - und da sind sich die Saarländer und Pfälzer ausnahmsweise mal einig - Bettsächer (der Name wird zurückgeführt auf die entwässernde Wirkung, die man ihm nachsagt).

Zutaten (für 4 Personen als Vorspeise oder für mich ganz alleine - na ja fast ;-)

500 g Löwenzahn
ca. 60 g Speckwürfel
1 kleine Schalotte, geschält und in hauchdünne Würfel geschnitten

Vinaigrette:
4 EL Öl
2 EL milder, sehr guter Essig (bei mir Rotweinessig)
1 EL Senf
Salz, Pfeffer

1 mittelgroße Kartoffel, geschält
etwas guter Fond (bei mir selbstgemachter Geflügelfond)
2 Eier




Zubereitung:

Zunächst einmal ist die Beschaffung des richtigen Löwenzahns ein wichtiges Thema. Die Saarländer haben es da einfach - die holen ihn bei den Lisdorfer Bauern. Am besten schmeckt er selber gestochen, ab wo gibt es hundefreie Wiesen? Bei uns nicht - ich hab es aber auch einfach: Ich hole ihn freitags auf dem Wochenmarkt in Haguenau bei einer Bäuerin. Und alle anderen müssen halt auf den gezüchteten grünen oder gelben zurückgreifen - was zur Not ja auch geht und immer noch besser ist als überhaupt kein Löwenzahn ;-)



Dann gehts ans Putzen: Erstmal im ganzen gründlich waschen, dann die Wurzeln abschneiden und noch einmal kurz durchwaschen, gründlich abtropfen lassen. Eventuell in etwas kleinere Stücke schneiden.

In der Zwischenzeit die Kartoffel in Stücke schneiden und in leicht gesalzenem Wasser (bei mir im Dampfgarer) weich kochen. Die Eier wachsweich kochen. Den Speck (bei mir in hauchdünne Scheiben und dann in Streifen geschnittene Pancetta) in kleine Würfel schneiden und knusprig braten, gegen Ende die Schalottenwürfel kurz dazu geben.

Eine Vinaigrette zubereiten. Die gekochte Kartoffel mit einer Gabel zerdrücken und unter die Vinaigrette rühren. Etwas Fond zufügen, bis ein sehr sämiges Dressing entstanden ist und darin den Löwenzahn wenden. Die Eier in Hälften auf dem angerichteten Löwenzahnsalat verteilen oder, bei harten Eiern, in Würfeln unter den Salat mischen.



Manchmal gibt es Bratkartoffeln aus rohen, gewürfelten Kartoffeln zum Löwenzahnsalat, in diesem Fall nehme ich die fast fertig gebratenen Kartoffeln und drücke diese in die Vinaigrette - dann bin ich im siebten Löwenzahn-Himmel. Und manchmal habe ich meine konsequente vegetarische Phase - dann lasse ich die Speckwürfel weg ;-)

10 Kommentare:

  1. Lecker, vor allem mit Ei. Das mag ich im Salat eh' gern.
    Bei uns heißt er Soicherling. Muss man aber selber suchen, der aus dem Laden ist nix, riesigengroße Blätter und grasgrün. Deiner hier ist perfekt.
    Einen schönen Sonntag im Himmel!

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  2. hmmm, sieht sehr fein aus, Löwenzahnsalat habe ich noch nie gemacht, muss ich doch mal drauf achten

    lieben Gruß Gaby

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  3. eben noch gesammelt auf der Wiese vorm Haus....

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  4. Liebe Sybille, Soicherling habe ich noch nie gehört. Muss ich doch gleich mal googeln.

    Liebe Gaby, dann musst Du Dich beeilen, die Saison ist leider kurz.

    Ach, liebe Bolli, Du Glückliche! Probiere es doch mal mit den Kartoffeln aus, das schmeckt so grandios.

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  5. Und bei uns im Kanton Bern heisst der Löwenzahn «Söibluemä», Bettseicher ist bei uns das Wiesenschaumkraut - das kann man aber nicht essen ;-)
    Am Donnerstag habe ich frei - da gehe ich dann mal eine Runde über die Wiesen...

    Grussi vom Huhn :-)

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    1. Liebes Hühnchen, dann wünsche ich Dir für Donnerstag "Petri heil" oder wie sagt man da besser?

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  6. Ein Lieblingssalat auch bei mir. Bei uns bieten Bäuerinnen den Löwenzahn am Markt an (hoffentlich bald!).

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    1. Liebe Eline, ich freue mich ganz besonders, dass Du mich auch hier im Elsass besuchst. Und das ist nicht nur so dahin gesagt/geschrieben, sondern ganz ganz ernsthaft und aufrichtig gemeint.

      Genau wie Du hole ich ihn auch auf den Markt bei den Bäuerinnen. Hier ist die Saison aber leider schon beinahe vorbei. Bei Dir bin ich gespannt, wie Du ihn zubereitest und hoffe, es wird verbloggt.

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  7. Echt lecker - so ein Löwenzahnsalat. Auch wenn's den bei mir immer ohne Speck gibt. ;)

    Liebe Grüße, Sarah

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    1. Für mich dürfte es sehr gerne auch ohne Speck sein, liebe Sarah-Maria. Ei jedoch muss sein, bei Dir auch?

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