Sonntag, 2. Februar 2014

Auberge au Boeuf, Sessenheim, wo Goethe seine Frédérique hingeführt hätte

Auberge au Boeuf - 1 rue de l'Eglise - 67770 SESSENHEIM - 03 88 86 97 14



Was hat mich zuerst nach Sessenheim geführt? Der ausgezeichnete Ruf von Yannick Germain in der Auberge au Boeuf oder der Dichterfürst, der dort in Studentenjahren die Bekanntschaft der Pfarrerstochter Frédérique Brion machte? Ich glaube, es war ein bisschen von beidem ;-) Hätte ich allerdings Monsieur erzählt, dass ich nicht nur einen Restaurantbesuch machen möchte, sondern noch ein Museum besuchen möchte... hmmm... ich wäre wahrscheinlich noch immer damit beschäftigt, meine Überredungskünste an ihm auszuprobieren. 




Also, womit beginnen wir? Kultur? Restaurantbesuch?

Wir beginnen mit Friederike Brion, damals 19 Jahre jung, die Pfarrerstochter, in die sich der in Strasbourg Jura studierende Goethe verliebt. Eine über einjährige romantische Liebesgeschichte beginnt. Bei Friederike hinterlässt Goethe wohl einen solch bleibenden Eindruck, dass sie bis zu ihrem Lebensende unverheiratet bleibt *seufz* (für RomantikerInnen geht es hier (klick) weiter.





Gegenüber der Kirche befindet sich das Restaurant au Boeuf. Daran angeschlossen das Goethe-Museum.

Ein traditionelles elsässisches Ambiente, geschmackvoll, ohne den sonst üblichen Weinstuben-Kitsch. Eine ambitionierte Küche. Eine Atmosphäre zum Wohlfühlen.


Als Amuse Bouche im Glas Kürbiscreme, Bündner Fleisch, auf dem Löffel eine kleine Möhrenroulade mit Haselnuss-Creme





Zweites Amuse Bouche: Taschenkrebs, Sellerie, Apfel, Koriander



Die Vorspeise für Monsieur: entbeinte Froschschenkel auf Petersilienwurzelscheiben, Geflügel-Jus, Kerbel


und für Madame: Hummer, Kastanienwürfel, Kürbissuppe mit Zimt


Das Hauptgericht für Monsieur: Entenbrust mit Foie Gras gefüllt, Teigröllchen mit Rotkohl und Gnocchi-Würfel mit Rosenkohl:


Für Madame darf es etwas leichter sein: Saibling (der französische Name für diesen grandiosen Fisch ist wesentlich passender und appetitanregender oder wolltet ihr nicht immer schon mal einen Fisch mit dem Namen Omble Chevalier verspeisen?) Also, Saibling im Lasagneblatt mit frischen Kräutern, Schwarzwurzeln:


Danach dann, wie so häufig bei uns nur noch Espresso. Monsieur ist gefahren... Danke! (Es ist ihm auch nichts anderes übrig geblieben - ich hätte heute im Wein baden können). Wir hatten einen Pinot Noir 2011 - regional - wie sich das so gehört ;-) von Haegelin, Orschwihr. Zum Fisch habe ich mir einen passenden offenen Roten empfehlen lassen, Pernand-Vergelesses 2010, Champy, angenehm leicht, mmmhhh. irgendwie süffig - ich brauche noch ein Glas...

Fazit: Sehr freundlicher Service, creative Küche, 

9 Kommentare:

  1. Elsaß - eh immer gut (bin schon viel zu lange nicht mehr dort gewesen, aber oft, als ich noch in Baden-Baden gelebt und später meine Eltern dort besucht habe)
    - zu eurer Speisenauswahl kann man euch nur beglückwünschen!

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  2. Das Elsaß ist wirklich immer eine Reise wert. Und das Restaurant macht einen sehr guten Eindruck, da hätte ich auch alles davon kosten wollen.

    Danke fürs virtuelle Mitnehmen!

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    1. Liebe Barbara, ich habe auch von allem gekostet. Gerade dieses probieren vom anderen Teller macht doch Spass - auch wenn viele Küchenchefs das so gar nicht mögen ;-)

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  3. seit Jahren waren wir nicht mehr im Elsass, aber dieses Jahr muss es wieder einmal sein. Nicht ganz so weit hinunter, aber wir reisen ja auch nicht dem Goethe hinterher ;-)

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  4. Ihr müsst ja auch nicht unbedingt Goethe hinterherreisen, für euch viel näher wäre doch Monsieur Antony:

    http://www.fromagerieantony.fr/La-ceremonie-des-Fromages

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  5. Ein Reise ins Elsass ist auch bei mir mal wieder überfällig, wenn ich wieder zu Hause bin wird das nachgeholt, und Schlemm Tipps werde ich mir hier holen, denn was ich hier gesehen habe lässt mir den Magen grummeln :)

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    1. Herzlich willkommen hier im Elsass und danke für deinen Kommentar - so habe ich auch deinen interessanten Blog entdeckt und mich gleich abonniert.

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    2. Das ist aber nett, besten Dank, dann erst mal herzlich willkommen auf meinem Blog.
      Ja, ich komme immer wieder gerne ins Elsass. Ein Teil meiner Familie ist aus dem alemannischen Raum und ich bin im Schwarzwald geboren was dazu führe dass ich mich immer, wenn ich mal im Elsass bin, sehr zu Hause fühle und das Essen dort erst!!! Bald bin ich auch wieder daheim, wenn meine Pläne glatt laufen, und dann ist eine Tagesreise ins Elsass kein Problem mehr. Ich freue mich schon.

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