Meine Back-
Erfolge-Misserfolge sind mittlerweile schon legendär. Doch da ist
EINE, die an mich glaubt ;-)
SIE hat mir Weizen- und Roggensauerteig (Anstellgut) geschickt. Zur Ermunterung schickte sie mir dann auch noch gleich ein selbstgemachtes Feigen-Chutney und eine Konfiture aus Babaco (Berg-Papaya - da musste ich auch erstmal googeln) und Grapefruit. Vielen Dank nochmals liebe Petra für diese Köstlichkeiten.
Auch wenn ich mich die ganze Zeit vor dem Backen drücke, JETZT muss ich ran, das ist Ehrensache. Petra gibt wieder Hilfestellung per E-Mail mit diversen erprobten Backempfehlungen und erkundigt sich erstmal vorsichtig, wie denn meine Bäcker-Ausstattung sei. Also, eigentlich professionell, denn ich will ja schon länger mal backen. Vom Gärkorb bis zum Einschieber oder - schiesser? (oder wie heisst dieses Ding richtig?) über den Backstein bis hin zum Super-Automatik-Dampfprogramm-Backofen ist alles vorhanden - nur noch nie erprobt.
Micha's Schwäbisches Kartoffelbrot hat mir gleich gefallen. Außerdem macht sie auch noch heftig Werbung fürs Brotbacken. Tropft denn der Zahn nicht schon genug, Micha? Sie erzählt von köstlichem Duft und knuspriger Kruste, wer kann da noch widerstehen? Aber ob ich mir damit nicht zuviel zumute als Anfängerin? Petra hat es mittlerweile selbst schon probiert und ermutigt mich schon wieder, indem sie ein Foto von ihrem gelungenen Brot schickt. Also gut, ich probiere es. Aber ein Schwäbisches Brot in einem Elsässischen Blog? Nein, das geht überhaupt nicht. Da ich so ein Kartoffelbrot schon häufig samstags in Wissembourg auf dem Markt gesehen habe, wird das Brot kurzerhand umgetauft in Elsässer Kartoffelbrot.
Verzeihen Sie, Madame Micha?
Zutaten:
Sauerteig: 16 - 20 Std. bei Raumtemperatur:
135 g Roggenmehl, Type 1150
135 g Wasser
13 g Roggen-Anstellgut (aufgefrischt)
Vorteig: 2 Stunden bei Raumtemperatur, dann kühl stellen:
100 g Weizenmehl, Type 1050 (ou blé 110)
90 g Wasser
1 g Hefe
Quellstück: mind. 2 Stunden stehen lassen:
40 g Paniermehl (oder selbstgemachte Semmelbrösel)
75 g Wasser
Hauptteig:
150 g Kartoffeln (bei mir Pellkartoffeln weich kochen, pellen, durch die Kartoffelpresse drücken)
415 g Weizenmehl Type 1050
120 g Wasser
8 g Hefe
18 g Salz
10 g Öl
Zubereitung:
Die Zutaten für den Sauerteig verrühren und 16 - 20 Stunden bei Raumtemperatur reifen lassen.
Den Vorteig gut vermengen, 2 Stunden bei Raumtemperatur anspringen lassen und dann für 12 - 16 Stunden kühl stellen.
Das Paniermehl mit dem Wasser mischen und mindestens 2 Stunden quellen lassen.
Die durchgepressten Kartoffeln mit den restlichen Zutaten in der Küchenmaschine 4 Minuten auf niedrigster Stufe und 8 - 10 Minuten auf zweiter Stufe zu einem leicht klebrigen Teig verarbeiten (während des Rührvorgangs immer mal wieder mit dem Spatel den Teig etwas runter drücken).
60 Min. gehen lassen.
Den Teig auf einer bemehlten Fläche rund formen und mit dem Schluss nach oben 45 Min warm im bemehlten Gärkorb gehen lassen. Der Laib sollte nahezu Vollgare erreichen.
Den Laib aus dem Korb stürzen und mit einem Messer mehrmals die Oberfläche stippen. (Eventuell den Teig leicht zusammenschieben, damit das Brot etwas höher wird).
Bei 250 Grad fallend auf 190 Grad 60 Min mit Dampf backen (bei mir: erster Dampfstoss beim Einschiessen, zweiter Dampfstoss 10 Min. vor Garzeitende).
Micha hat recht: Das duftet, hmmm.... unglaublich gut. Dann der spannende Moment, wenn das Brot aus dem Ofen geholt wird, das schöne Geräusch beim Daraufklopfen mit dem Fingerknöchel und dann Geduld, Geduld, Geduld (was ist denn das???) bis ich es endlich anschneiden kann und dann das Reinbeißen in die erste Scheibe, nur pur, dann mit Butter und dann mit Petras grandioser Konfiture - so, und dann ist erstmal Schluss!