Freitag, 13. November 2015

Confit de Canard - confierte Entenkeulen mit pommes de terre sarladaises


Heute stelle ich euch wieder einen Klassiker aus der französischen Bistro-Küche vor: Confit de Canard - confierte Entenkeule. Eine Köstlichkeit, die ihr unbedingt ausprobieren müsst - wunderbar zartes, intensiv nach Ente schmeckendes Fleisch, das fast vom Knochen fällt, dazu eine herrlich knusprige Kruste. Besser geht es nicht!
































Auch wenn man ein wenig Vorbereitungszeit benötigt und man sich dieses Gericht nicht mal so eben zwischendurch aus dem Ärmel schüttelt, lohnt sich der Zeitaufwand. Liegen die Keulen erstmal in ihrem Fett schön umhüllt, kann man sie gut und gerne ein paar Wochen im Kühlschrank aufbewahren. Wer sich damit einen Wintervorrat anlegen möchte, sterilisiert sie und hat dann das ganze Jahr über ein köstliches schnelles Essen zur Hand, das sich auch wunderbar als Gästeessen eignet. Das übrig gebliebene Entenfett lässt sich gut im Kühlschrank aufbewahren und später für Bratkartoffeln etc. verbrauchen. Aus evtl. Entenconfit-Resten lässt sich auch ein Enten-Rillette (nach diesem Rezept (klick hier) zubereiten.




Wir haben es mit den klassischen Beilagen serviert: pommes de terre sarladaises, dies sind im Entenfett gebratene Kartoffeln mit Knoblauch und Petersilie - sowie einem grünen Salat mit einer schön säuerlich abgeschmeckten Schalotten-Rotweinessig-Vinaigrette. 

ich nehme (für 4 Personen):

4 Entenkeulen
600 - 800 g grobes Meersalz (beste Qualität ist Voraussetzung, ich verwende das graue Sel de Guérande)
1 Zweig Rosmarin
2 Zweige Thymian
etwas abgeriebene Orangenschale
ca. 600 - 800 g Entenfett (evtl. mehr - die Keulen müssen später komplett bedeckt sein)
nochmals je 1 Zweig Rosmarin und Thymian und abgeriebene Orangenschale


und los gehts:

Salz, Rosmarin, Thymian und Orangenschale vermischen. Die Hälfte davon in eine Porzellanschale geben, darauf die Entenkeulen legen und mit der übrigen Hälfte Salzmischung bedecken. Ab damit in den Kühlschrank für 24 Stunden.

Am nächsten Tag alles Salz abstreifen, anschliessend die Entenkeulen gründlich waschen, um evtl. Salzreste zu entfernen. Das solltet ihr wirklich sorgfältig tun, damit die Entenkeulen später nicht versalzen schmecken. 

Gründlich abtrocknen und in eine ofenfeste Form geben. Thymian, Rosmarin und Orangenschale hinzu. Das Entenfett schmelzen und damit bedecken. Für ca. 2,5 Stunden bei 160 Grad im Backofen confieren.

Anschliessend leicht abkühlen lassen, in Gläser füllen, gut mit dem Entenfett bedecken und ab damit in den Kühlschrank.

Am Tag des Verzehrs das Glas im Wasserbad erwärmen, so dass sich das Entenfett verflüssigt. Die Keulen heraus nehmen, abtropfen lassen und in eine ofenfeste Form geben. NIIICHT salzen!!!

Bei ca. 220 Grad ca. 15 Minuten im Backofen bei eingeschaltetem Grill auf der 2. Einschubleiste von unten knusprig braten, dabei ständig überwachen.

Mit Kartoffeln und Salat servieren.







Samstag, 7. November 2015

Kalbsbäckchen, Rotwein-Porto-Sauce, Rosenkohl und Kartoffelpüree




Um Rezepte mit Bäckchen, ob von Kalb, Schwein oder Rind, kommt man weder in Restaurants noch beim Bloglesen herum. Wer jemals eines dieser köstlichen zarten Teile - vorausgesetzt, sie sind von einem wahren Könner zubereitet - zwischen Gabel und Löffel zerteilt und auf der Zunge zergehen lassen durfte, weiss wovon ich rede. Blogger-Ehrensache, dass auch ich mich endlich mal an deren Zubereitung gewagt habe. Rat habe ich mir bei einem wahren Könner, dem Blogger-Bäckchen-König Uwe, geholt. Er hat mehrere Bäckchen-Rezepte veröffentlicht, eines köstlicher als das andere. Wer sich zum ersten Mal an die Zubereitung wagt, sollte sich mal unter seinen erprobten Rezepten umschauen.

Das habe ich auch getan. Ausführlich sogar. Nur an dem Tag, an dem ich nun endlich zu deren Zubereitung schreiten wollte, hatte Uwe beschlossen, seinem Blog ein neues Outfit zu verpassen ... Dies bedeutete leider auch, dass ich just zu dem Zeitpunkt, zu dem ich zum Kochen schreiten wollte, keinen Zugriff zu seinen Rezepten hatte.  Lieber Uwe, dein neues Outfit ist sehr gelungen, doch weisst du, wie sehr mich das an diesem besagten Sonntag interessiert hat, an dem ich nicht an das Kalbsbäckchen-Wunschrezept herankam? Nun gut, frau kann schliesslich improvisieren. Und was heraus kam, war wirklich gelungen. Die Bäckchen zart schmelzend, die Sauce eine Wucht.... nur fotografieren kann der Uwe eindeutig besser ;-)

Doch nun schreiten wir mal zur Tat. Aber nicht vergessen, am Vortag muss mit dem Marinieren begonnen werden.

ich nehme (für 4 Personen):

  • 4 Kalbsbäckchen (geputzt und mit Küchengarn rund gebunden)
  • 1 Karotte, geschält und grob gewürfelt
  • 1/2 Bund Petersilie, grob gehackt
  • 1 kleines Stück Sellerie, geschält und grob gewürfelt
  • 2 rote Zwiebeln, geschält, grob gewürfelt
  • ca. 1 l kräftiger Rotwein
  • ca. 300 ml Porto
  • 5 schwarze Pfefferkörner
  • 3 frische Lorbeerblätter
  • 1 EL Wacholderbeeren
  • Salz, Kampot-Pfeffer
  • Butterschmalz zum Anbraten
  • 1 EL Tomatenmark
  • 500 ml dunkler Kalbsfond
  • 1 Schuss  dunkle Sojasauce
  • etwas kalte Butterflöckchen
  • 2 EL frisch gehackte Petersilie
  • dazu Kartoffelpüree und Rosenkohl



und los gehts:

Am Vortag die Bäckchen parieren, mit Küchengarn zusammenbinden. Mit Karotten, Petersilie, Sellerie, Zwiebeln, Gewürzen, Rotwein und Porto in eine enge Schüssel schichten und für mind. 12 Stunden (am besten über Nacht) marinieren.

Am nächsten Tag die Bäckchen aus der Marinade nehmen, Achtung, diese NIIIICHT weggiessen, das Gemüse durch ein Sieb geben, das alles wird später noch gebraucht!!!, Bäckchen gründlich abtrocknen und im Butterschmalz kräftig anbraten.

Das abgetropfte Wurzelgemüse und Tomatenmark dazu geben und kräftig mit anrösten, mit der aufbewahrten Marinade nach und nach aufgiessen. Immer wieder unter Rühren einkochen lassen, am Schluss nach und nach mit dem Kalbsfond ablöschen.

In den vorgeheizten Backofen stellen und bei 120 bis 140 Grad bei Ober-/Unterhitze für 3 1/2 Std. schmoren. Die Bäckchen heraus nehmen und warm stellen. Den Fond kräftig einreduzieren und anschliessend mit Salz, Pfeffer, evtl. Sojasauce, Balsamico, etc. abschmecken und mit Butterflöckchen binden.

Auf Kartoffelpüree mit Rosenkohl anrichten, die Sauce drumherum giessen.

Köööööstlich!

Mittwoch, 4. November 2015

Gedeckter Apfelkuchen - ein wirkliches Prachtstück



Diesen Kuchen habe ich in der Oktober-Ausgabe der Essen & Trinken entdeckt. Der einzige ab-und-zu-Kuchenfan in unserem Haushalt bekam Unterstützung aus Wien: Yannick und Caro kamen übers Wochenende nach Hause. Gemeinsam haben sie dieses Ungetüm bewältigt.

Wichtig ist, dass der Kuchen genügend Zeit zum Abkühlen, aber auch zum Durchziehen bekommt. Also am besten bereits am Vortag backen, so hat er meinen drei Süssschnuten am besten geschmeckt.




ich nehme (für 12 Stücke, Springform 24 cm Durchmesser):

Teig:

  • 1 Ei
  • 1/2 Vanilleschote
  • 1 TL fein abgerieb. Schale einer Biozitrone
  • 450 g Weizenmehl, Type 550
  • 3 TL Backpulver
  • 150g Zucker
  • 1 Prise Salz
  • 300 g Butter (kalt, ein kleinen Stücken)


Füllung:

  • 60 g Sultaninen (moi: weggelassen)
  • 6 EL brauner Rum (dto.)
  • 60 g Zucker
  • 1/2 TL Zimtpulver
  • 1 EL Speisestärke
  • 1,5 kg Äpfel (moi: Elstar)
  • 3 EL Zitronensaft

und los gehts:

Für den Teig das Ei mit der Gabel verrühren, 1 EL davon abnehmen und kalt stellen. Vanilleschote längs aufschneiden, das Mark herauskratzen und mit Zitronenschale, Mehl, Backpulver, Zucker und Salz mischen. Butter und restliches Ei zugeben, mit dem Knethaken der Küchemaschine zu einem glatten Teig verarbeiten.

Teig mit den Händen zu einer dicken Rolle formen, in 3 Portionen teilen, 2 Teile flach drücken, den 3. Teil halbieren und zu 2 Rollen à 30 cm Länge formen. Stücke und Rollen in Klarsichtfolie wickeln und 3 Std. mindestens kalt stellen.

Für die Füllung Sultaninen mit Rum mischen und 3 Std. ziehen lassen.

Teig aus dem Kühlschrank nehmen. Eine Springform (24 cm) einfetten. Teigplatten auf der bemehlten Arbeitsfläche in Springformgrösse ausrollen und mithilfe der Form im  passenden Durchmesser ausschneiden. Eine Platte auf einen bemehlten Kuchenretter geben, mit der Gabel mehrmals einstechen und kalt stellen. Die 2. Platte in die Form legen und ebenfalls einstechen.

Teigrollen an den Springformrand legen und mit den Händen Stück für Stück bis zur oberen Kante hoch drücken.

Für die Füllung Zucker mit Zimt und Stärke vermischen. Äpfel schälen, vierteln, entkernen und in dünne Scheiben schneiden. Sofort mit Zitronensaft mischen, um ein Verfärben zu verhindern. Sultaninen abtropfen lassen und mit der Zuckermischung unter die Äpfel heben.

Diese Apfelmischung in die Springform geben und gleichmässig verteilen. Teigplatte vom Kuchenretter darübergeben, am Rand vorsichtig festdrücken und mit dem restlichen Ei bepinseln.

Kuchen im vorgeheizten Backofen bei 200 Grad O/U-Hitze auf dem Rost auf der untersten Schiene 30 min backen. Temperatur auf 180 Grad senken, Kuchen weitere 30 min backen.

In der Form auf einem Kuchengitter mind. 4 Std. abkühlen lassen.