Montag, 24. Februar 2014

Kalbskotelette mit Morcheln und eine Weinempfehlung

Geht euch das auch so? Immer wenn ich in einem von mir geschätzten Blog eine Empfehlung lese, sei es für ein Buch, eine Musik oder ein bestimmtes Lebensmittel oder Restaurant setzt bei mir der Pawlowsche Reflex ein. Haben will! Ganz besonders schlimm ist es, wenn es sich bei dem Blog auch noch um einen von mir ganz besonders geschätzten Blog handelt und wenn es sich bei dem beschriebenen Produkt dann noch um Wein handelt, bin ich restlos verloren. Dann heisst es sogar Haben MUSS!

Robert hat an einer Veranstaltung teilgenommen, bei der es die Weine des renommierten Winzers Hans Schwarz aus dem Burgenland zu verkosten gab. Über diese offensichtlich wunderbare Veranstaltung könnt ihr hier bei ihm nachlesen. Was österreichische Weine betrifft, muss ich ohnehin noch eine kleine Bildungslücke schliessen, daher eilte ich sofort zur sehr informativen Homepage des Winzers, MIT Online-Shop natürlich. Gleich bestellt, prompt geliefert und nun beginne ich mich durchzuprobieren. Robert meint, sein Favorit sei der Schwarz Rot 2011, gut, damit starte ich dann auch heute. Lieber Robert, ich kenne zwar die anderen Sorten noch nicht, aber ich glaube, dass ich dank deiner Empfehlung schon mal beim besten Fläschchen begonnen habe.



Seht es mir bitte nach, ich musste die Rückseite fotografieren, die Vorderseite gibt keine Infos her und war zu dunkel ;-)

Zu essen gab es dazu selbstverständlich auch etwas - doch diesmal nur mit Foto und ohne Rezept, Kalbskotelettes könnt ihr ja braten und im Backofen nachziehen lassen. Dazu frische Morcheln (bei mir aus dem Tiefkühler, die neue Saison beginnt bald und die Reste mussten noch weg), in Butter und Schalotten gebraten, mit Portwein abgelöscht und das wars. Wir hatten Spinat für mich und für die Messieurs Schwarzwurzeln und selbstgemachte Pommes Frites dazu.



Sonntag, 23. Februar 2014

Rillettes - einfaches und schnelles Grundrezept



Rillettes sind in Frankreich beliebt zum Apéritif, werden als kleines Abendessen serviert oder passen wunderbar als schnelle, aber köstliche Vorspeise. Ich mag z.B. sehr gerne Lachs- oder Forellenrillettes, die bekannteste Variante ist mit Schweinefleisch zubereitet, sehr gut eignen sich aber auch Gans oder Ente.

Meine Zubereitungsart ist nicht die klassische Methode (bei der das rohe Fleisch mit Gewürzen im Fett gegart wird), ich zeige euch heute die schnelle, einfache Zubereitung, die auch als Resteverwertung perfekt geeignet ist. So könnt ihr z.B. eine ganze Ente für zwei Personen zubereiten und aus den Resten Rillettes herstellen.

Man nimmt einfach gegartes Fleisch, zerzupft es in Fasern, mischt es mit Gewürzen, Kräutern und zerlassenem Fett, das ist alles - ganz einfach. Sehr variabel, nehmt einfach das an Fleisch oder Fisch, was euch gefällt, kombiniert es mit den Kräutern und den Gewürzen, die eurer Meinung nach dazu passen und fügt, soweit erhältlich, beim den fleischigen Rillettes Gänsefett dazu, als Alternative darf es gerne Schweineschmalz sein. Bei Fisch-Rillettes, egal ob Lachs, Thun, Makrele etc... passt am besten Butter, entweder mit Crème fraîche vermischt oder auch, um es leichter zu machen, mit Joghurt. Doch Rillette ist nun mal kein leichtes Essen und Fett ist Träger von Aromastoffen ;-)




Diese hübschen Etiketten haben ich übrigens dank Juliane (klick) hier gefunden. (ich sollte dann nur noch lernen, wie ich sie perfekt und wellenfrei aufklebe ;-)



Auf dem obigen Foto seht ihr übrigens Gänse-Rillettes, das ich aus den Resten von Weihnachten zubereitet habe und das sich, falls gut mit Gänsefett versiegelt, im fest schliessenden Twist-Off-Glas ca. 3 Monate hält. Aber unbedingt im Kühlschrank aufbewahren und vorm Verschliessen mit dem Deckel gründlich abkühlen lassen, damit sich kein Kondenswasser am Deckelinneren bildet, denn das begünstigt die Schimmelbildung.

Nun geht es zum vereinfachten Rezept:

ich nehme:

pro 500 g gegartem Fleisch
ca. 200 g Gänseschmalz

ca. 100 g Gänseschmalz zum Verschliessen der Rillettes

3 Wacholderbeeren, mit dem Kochmesser zerkleinert
Salz, Pfeffer
frischer Thymian oder 1/2 TL getrockneter

und los gehts:

Das gegarte Gänsefleisch vom Knochen lösen und mit zwei Gabeln zu Fasern zerpflücken. Gänseschmalz zerlassen (Achtung: ca. 100 g zum späteren Abschluss aufbewahren), die Gewürze dazu geben, noch etwas ziehen lassen und heiss mit dem Gänsefleisch verrühren. In Twist-off Gläser füllen, als oberste Schicht mit Gänseschmalz bedecken und verschliessen. Nach dem Abkühlen im Kühlschrank aufbewahren und innerhalb von 3 Monaten aufbrauchen.





Samstag, 22. Februar 2014

Ein ganz banaler Linseneintopf - aber sooo gut



Freitag- oder Samstagmittag ist bei uns häufig Suppen- oder Eintopf-Tag. Dafür gibt es einen ausreichenden Vorrat in unserem Tiefkühler. Das ist ganz praktisch, denn so können wir unsere unterschiedlichen Essvorlieben ohne grossen Aufwand, d.h. ohne zwei unterschiedliche Mahlzeiten zu kochen, ausleben. Für mich schlummern da im Vorrat vor allem Suppen auf überwiegend gemüsiger Basis, allen voran Minestrone, aber auch Asia-Suppe, Hühner-Gemüseeinopf, Tomaten-Cremesuppe und Broccoli-Suppe. Gerhards Favoriten sind Erbseneintopf, Rindfleischsuppe mit Markklöschen, Gulaschsuppe, Kartoffelsuppe und allen voran dieser Linseneintopf. Den gab es auch gestern bei uns. 


Blog-Event XCVI - Linsen (Einsendeschluss 15. März 2014)


Genau zu diesem Zeitpunkt lese ich die Ankündigung von Tina von lunch for one, dass sie sich für ihr Blog-Event, das sie in Zorras Kochtopf ausrichten darf, Linsen wünscht. Ich liebe Linsen in allen Variationen, aber so ein simpler Linseneintopf? Ist das nicht zu banal? Zorra meint nein, also gut, liebe Zorra, dann hier für dich und Tina unser hausgemachter Linseneintopf:



ich nehme (für ca. 6 Portionen):

500 g Linsen, am besten kleine, z.B. die französischen Vertes du Puy
1 Zwiebel, 2 Lorbeerblätter, 2 Nelken
1 - 2 EL Olivenöl
ca. 200 g Pancetta
1 kleine Möhre
1 Stück Sellerie
2 mittelgrosse Kartoffeln, festkochend, geschält
2 dl Rotwein
Fond zum Auffüllen (oder Gemüsebrühe)
Salz, Pfeffer, Balsamico
frisch gehackte Petersilie
wer mag: noch ein Stück Fleischwurst, in Streifen geschnitten

und los gehts:

Die Zwiebel in kleine Würfel schneiden, in etwas Olivenöl andünsten, Möhre, Sellerie und Zucchino in Brunoise schneiden (hauchdünne, allerkleinste Würfel), die Kartoffeln ein bisschen gröber würfeln, zu den Zwiebeln geben und mitdünsten. Pancetta in dicke Stücke schneiden und zufügen - ich habe ihn anschliessend wieder rausgenommen, er soll nur etwas Geschmack mitgeben.
Die Linsen dazu geben und mit Fond auffüllen, bis sie gut bedeckt sind. Lorbeerblätter und Nelken dazu. Dann mind. 30 min. mit halb aufgelegtem Deckel köcheln. (Auf meiner Linsen-Packung stand 20 min Garzeit - das war bei weitem nicht ausreichend, ich habe die Linsen ca. 40 min gekocht, halt einfach immer wieder probieren, allerdings aufpassen, dass sie nicht zu weich werden). Zwischendurch den Rotwein angiessen.
Nach Ende der Garzeit salzen, pfeffern, wer mag schmeckt mit Balsamico ab (aber ein guter!) und fügt frisch gehackte Petersilie hinzu. 
Für Gerhard gehört da unbedingt eine Fleischeinlage mit hinzu: am liebsten Fleischwurst, in Spalten geschnitten und entweder separat in einer Pfanne leicht angebraten oder ohne vorheriges Anbraten direkt in der Suppe erwärmt.


Freitag, 21. Februar 2014

Ein aufopferungsvoller Selbstversuch - Kumquat Martini

Einer meiner Lieblingsblogger, Andy aus Zürich, hat vor kurzem Kumquat geschenkt bekommen und diverse Verwendungsmöglichkeiten hierfür vorgestellt. Ich habe zwar nur ein kleines Kumquat-Bäumchen, aber es belohnt mich jedes Jahr mit einer reichen Blüte und später natürlich dann auch mit einer reichen Ernte. 

Andy hat aus seinen Kumquats einen Kuchen gebacken - ich bin keine Süssschnute - das ist schon mal nichts für mich. Yuzu-Ravioli (mit Kumquats und Pinienkernen) hat er auch gemacht - das hat mich begeistert, ist aber schon mal einiges an Arbeit - dafür werde ich einen gesonderten Anlauf nehmen müssen. Doch dann hat er diesen Martini mit Kumquats vorgestellt. Mmmmh, das wäre doch was für mich!

Ich habe meine letzte Kumquat-Ernte in Grappa eingelegt - was sonst - Kuchenbacken kann doch jeder (ausser mir ;-). Aber des Cocktail, jaaaa, das will ich versuchen. Besonders herausgefordert haben mich ja die Kommentare bei Andy und dann ist mir die Allolohoool-Menge erst bewusst geworden. Schon heftig, dieser Cocktail scheint heftig zu sein. Doch was tut frau nicht alles im Dienste des Bloggens. (ich nehm schon mal ein Schlückchen zum Probierne, schmeckt wundervoll, lieber Andy)

Wieder einmal habe ich mich h aufopferungsvoll aufgeopftert im Dneitse des Bloggenss - nun shcaut erst mal hier das Pohto, ich hab shcon mal ein Schülkchen probiert:



Nicht verwackelt - schööön geowrden, nicht wahr? (pssst, das war ja auch vor dem Vresuhcsshclückhcen). Ich porberie gredae das zeiwte Glächsen, da ist immer ncoh was im Cokctial Shakerrrrrr, dbaei hat er (Andy) doch gesagt, das sei für enie Preosn? Ich nheme mal hlediennenhfat ncoh ein Shclcükhcen...

Wie der Ccoktial genau geht, knnöt ihr ja heir bei Andy nahcchsuaen (150 ml Wdoka, 50 ml Garnd Mraneir, 50 ml Kmuqaut Sirop, 3 zreshcnittene Kmuquats,Eis), ich fnide die Mnege für enie Preson einfcah zuuuveil, vor aellm das Eis... und zihee mcih jtezt dezennnnt zrurcük.

Bonne nuit! et *hicks* pardon! Snaté!

P.S. Monsieur meint es sei ein bisschen zu früh... aaber frau knan doch auch mal früher zu Bette gehen, oedr?

Sonntag, 16. Februar 2014

Baguette für Kurzentschlossene nach Petra


Schaut das nicht grandios aus? Ich bin immer wieder begeistert, wenn ich so etwas zustande bringe. Davon hätte ich in meiner Vor-Blogger Zeit noch nicht mal zu träumen gewagt. Ich muss mir zwar heute immer noch einen Anstupser geben, bevor ich etwas in Angriff nehme, bei dem Mehl beteiligt ist und wahrscheinlich werden Mehl und ich in diesem Leben keine Freunde mehr. Irgendwie schaffe ich es einfach nicht, etwas zu backen, ohne dass sich das Mehl anschliessend überall verteilt hat. Nach einer solchen Backaktion müssen die Küche, ich und meistens auch unser schwarzhaariger, mit mehlbestäubter Hund, der sich todesmutig während meiner Backaktionen in der Küche aufhält, gesäubert werden. Mittlerweile bin ich schon eine etwas erfahrenere Bäckerin - Bloggen bildet halt - und ich trage an Backtagen nur noch weisse bzw. mehlfarbene Oberteile. 

Heute morgen habe ich nichtsahnend und ohne bestimmte Absichten einen weissen Pullover angezogen. Gleich kam die Frage von Gerhard "Was backst du heute?" Zugzwang! Eigentlich wollte ich einfach nur einen schönen weissen Pulli tragen - so kanns gehen... nun gut. Ich backe!

Baguette für Kurzentschlossene:




Das ist mal wieder ein Brot mit eingebauter Geling-Garantie von Petra. Sie hat es bei Lutz entdeckt und er hat es vom Brotdoc. Das sind alles eingebaute Sicherungen - da kann sogar bei mir nichts schief gehen. Ich habe es mittlerweile auch schon mehrmals gebacken, doch irgendwie noch nie verbloggt. Aber jetzt - voilà:



ich nehme (für 3 Baguettes):

Vorteig:
135Gramm Weizenmehl T55
90Gramm Wasser
2 1/2Gramm Frischhefe
H
 Hauptteig:  
315Gramm Weizenmehl T55
210Gramm Wasser
35Gramm Weizensauerteig (am Vortag aufgefrischt)
2 1/2Gramm Frischhefe
9Gramm Salz
15Gramm Honig
und los gehts:

Die Vorteigzutaten mischen und 2 Stunden bei 24°C reifen lassen.
Sämtliche Zutaten miteinander 5 Minuten auf niedrigster Stufe mischen. Weitere 10 Minuten auf zweiter Stufe zu einem glatten, relativ weichen Teig verarbeiten, der sich am Ende komplett vom Schüsselboden löst.
90 Minuten abgedeckt bei 24°C gehen lassen. Nach 45 Minuten einmal falten.
3 Teiglinge abstechen und vorsichtig zu Zylindern vorformen. 20 Minuten abgedeckt entspannen lassen.
Die Baguettes formen und in Bäckerleinen 50 Minuten bei 24°C mit Schluss nach oben zur Gare stellen.
Rechtzeitig den Backofen mit einem Backstein auf 250°C vorheizen.
Die Teiglinge jeweils 3 mal überlappend flach einschneiden, in den Backofen einschießen und mit Dampf 10 Minuten bei 250°C sowie 10 Minuten bei 230°C backen. Sobald die Brote bräunen, den Ofen öffnen, um den restlichen Dampf abziehen zu lassen.
Die Brote auf einem Rost auskühlen lassen.
Benötigte Zubereitungszeit am Backtag: ca. 6 Stunden



Samstag, 15. Februar 2014

Grumbeerekiechle - galettes de pommes de terre

Und weiter geht es mit den typisch elsässischen Gerichten. Grumbeerekiechele werden in der einfachen elsässischen Küche gerne zubereitet, häufig auch auf Sauerkraut serviert oder gebt mal etwas rohes Sauerkraut in die Kartoffelmasse, das schmeckt grandios. In Restaurants findet man  sie häufig auch als "kartoffelige" Beilage, dann allerdings nicht in solchen riesigen Ausmassen, wie man die Kartoffelpuffer in Deutschland zubereitet, sondern eher als kleinere Variante. Ich mag sie am liebsten mit etwas Räucherlachs oder Crème fraîche.




Für gute Grumbeerekiechle ist die Wahl der Kartoffelsorte unerlässlich. Auch wenn man in den meisten Kochbüchern liest, man solle mehligkochende Kartoffeln verwenden, mag ich für die richtige Textur am liebsten eine Mischung aus fest- und mehligkochenden.

Ausserdem mag ich gerne die richtig dünnen, knusprigen und nicht diese etwas dickere, in der Mitte noch teigige Variante. Daher gehören da für mich weder Mehl, Kartoffelstärke (die hat man doch sowieso durch die mehligkochenden Kartoffeln) und Haferflocken ohnehin nicht rein. Und vor allem sollen es keine handtellergrosse Fladen, sondern richtig kleine, feine galettes werden.

Nachdem wir das geklärt haben, kann es jetzt endlich losgehen.

Ich nehme (für zwei hungrige Esser):

4 - 5 grosse Kartoffeln (mehlig- und festkochend gemischt)
1 Zwiebel
1 Ei
Salz, Pfeffer
ca. 3 EL Öl zum Braten
ca. 1 EL Butter zum Braten

wer mag: Räucherlachs, Crème fraîche etc...

und los gehts:

Kartoffeln schälen, Zwiebel schälen, beides in feine Raffeln reiben (moi: Kitchen Aid), in ein Sieb geben, ausdrücken, abtropfen lassen, erst anschliessend mit Pfeffer und Ei vermischen und ganz kurz vor dem Braten kräftig salzen.

In die heisse, nicht rauchende Öl-/Butter-Mischung mit einem Esslöffel die Kartoffelmasse setzen, jeweils glatt streichen, damit sie schön dünn werden und von beiden Seiten schön knusprig backen, herausnehmen, auf einer doppelt ausgelegten Küchenrolle entfetten, im Backofen warmhalten, während man die übrigen Galettes brät.

Gerne kann man sie auch als Burger zubereiten, dann einfach mit Créme fraîche bestreichen, Lachsscheibe drauf, vielleicht noch etwas Dill oder Petersilie und Lachs-Kaviar, so wie hier z.B.



Getrunken dazu haben wir meinen Lieblings-Champagner, Pierre Gerbais, Celles sur Ource. Schliesslich war gestern Valentinstag und auch wenn Monsieur davon nichts hält, finde ich, man soll keine Gelegenheit auslassen zu feiern und so habe ich still und heimlich mit ihm gefeiert (psst), hiermit:








Freitag, 14. Februar 2014

Weinbergschnecken in Kräuter-Knoblauch-Butter - Escargots de Birkenwald au beurre persillé


Es wird Zeit, dass ich mal wieder ein typisches Gericht aus dem Elsass blogge. Dabei ist mir aufgefallen, dass es hier bei Bonjour Alsace noch kein einziges Schnecken-Gericht gibt. Schande! Das muss ich dringend ändern.

Meine Weinbergschnecken stammen vom elsässischen Schneckenzüchter Rémy Koehl aus Birkenwald und sind kochfertig in ihrem Sud mit etwas Wurzelgemüse eingemacht. Wir machen immer eine grössere Portion, d.h. den Inhalt eines ganzen Glases, das sind ca. 3 Dutzend und frieren die fertiggestellten Schneckenhäuschen ein. Hier im Elsass werden im Restaurant üblicherweise ein Dutzend bestellt. Natürlich gibt es auf Nachfrage auch ein halbes Dutzend, was mir wesentlich passender als kleine Vorspeise oder kleines Abendessen erscheint. Zumal man zum Auftunken der köstlichen Kräuterbutter ja auch einiges an Baguette benötigt. 




Die leeren Schneckenhäuschen gibt es auch zu kaufen - sicherlich findet ihr sie dort, wo ihr auch die Schnecken kauft. 

Die Kräuter-Knoblauch-Butter habt ihr vorher schon zubereitet und Zimmertemperatur annehmen lassen. (125 g Salzbutter, Pfeffer, 1-2 feinst gehackte Knoblauchzehe(n), 1/2 Bund Petersilie, feinst gehackt, evtl. zusätzlich Salz)

Nun geht alles ganz einfach und schnell: Die Schnecken abtropfen lassen. In die Schneckenhäuschen füllen, mit der Kräuter-Knoblauch bestreichen, in die Schneckenpfännchen setzen und im Ofen bei 180 Grad so lange braten bis die Butter in den Häuschen kräftig brutzelt. Das dauert ca. 10 min.



Nicht vergessen: Rechtzeitig ein schön knuspriges Baguette besorgen oder selber backen, am besten nach diesem Rezept.




Ganz klassisch trinkt man dazu einen Elsässer Riesling, doch ich mag auch gerne einen Sylvaner dazu oder einen leichten Pinot Noir. Die Rotweintrinker nehmen einen jungen, leichten und fruchtigen Roten. Auch hier halte ich es so wie immer: Erlaubt ist, was gefällt bzw. was uns schmeckt.





Montag, 3. Februar 2014

Ich liiiebe Perlhuhn - und das ist mein Liiieblings-Perlhuhn-Rezept:

Perlhuhn wird bei uns gerne und immer, wenn wir eines in guter Qualität auftreiben können, zubereitet. Dieses war mit Abstand das beste unserer langen Perlhuhn-Zubereitungsreihe. 

Lange Zeit habe ich mich an die Zubereitung nicht heran gewagt, aus Angst, ein trockenes Geflügel zu fabrizieren. Dabei geht es doch so leicht: damit das Fleisch nicht austrocknet, muss es während des Bratens häufig mit Butter bestrichen werden - das ist das einzige Geheimnis bei der Zubereitung. Wenn man dann noch beste Butter verwendet, wird man mit einem köstlichen Geschmack belohnt.



ich nehme:

1 Perlhuhn, in Bio-Qualität oder zumindest Label Rouge
Salz, Pfeffer
frischer Thymian, notfalls getrockneter
125 g beste Salzbutter 
ca. 10 Schalotten, geschält, längs geviertelt 
eine Handvoll kernlose Trauben, halbiert
eine Handvoll durchwachsener Speck, in nicht zu feine Streifen geschnitten
ca. 150 ml Weisswein




und los gehts:

Das Perlhuhn rechtzeitig aus dem Kühlschrank nehmen, waschen, gründlich abtrocknen und Zimmertemperatur annehmen lassen. Dann salzen, pfeffern und mit Thymian einreiben, in einer passenden feuerfesten Form in den Backofen packen. Alle übrigen Zutaten drumherum verteilen. Dabei spielt es keine grosse Rolle, ob die Butter in Stücken auf das Perlhuhn kommt oder daneben verteilt wird.

Bei 210 Grad ca. 60 min braten und gaaanz wichtig: Richtig fleissig immer wieder grosszügig mit der Butter begiessen. Vor dem tranchieren ca. 15 min. im ausgeschalteten Backofen bei geöffneter Backofentür ruhen lassen.

Kööööstlich - das beste Perlhuhn, das wir bisher gegessen haben.

Sonntag, 2. Februar 2014

Auberge au Boeuf, Sessenheim, wo Goethe seine Frédérique hingeführt hätte

Auberge au Boeuf - 1 rue de l'Eglise - 67770 SESSENHEIM - 03 88 86 97 14



Was hat mich zuerst nach Sessenheim geführt? Der ausgezeichnete Ruf von Yannick Germain in der Auberge au Boeuf oder der Dichterfürst, der dort in Studentenjahren die Bekanntschaft der Pfarrerstochter Frédérique Brion machte? Ich glaube, es war ein bisschen von beidem ;-) Hätte ich allerdings Monsieur erzählt, dass ich nicht nur einen Restaurantbesuch machen möchte, sondern noch ein Museum besuchen möchte... hmmm... ich wäre wahrscheinlich noch immer damit beschäftigt, meine Überredungskünste an ihm auszuprobieren. 




Also, womit beginnen wir? Kultur? Restaurantbesuch?

Wir beginnen mit Friederike Brion, damals 19 Jahre jung, die Pfarrerstochter, in die sich der in Strasbourg Jura studierende Goethe verliebt. Eine über einjährige romantische Liebesgeschichte beginnt. Bei Friederike hinterlässt Goethe wohl einen solch bleibenden Eindruck, dass sie bis zu ihrem Lebensende unverheiratet bleibt *seufz* (für RomantikerInnen geht es hier (klick) weiter.





Gegenüber der Kirche befindet sich das Restaurant au Boeuf. Daran angeschlossen das Goethe-Museum.

Ein traditionelles elsässisches Ambiente, geschmackvoll, ohne den sonst üblichen Weinstuben-Kitsch. Eine ambitionierte Küche. Eine Atmosphäre zum Wohlfühlen.


Als Amuse Bouche im Glas Kürbiscreme, Bündner Fleisch, auf dem Löffel eine kleine Möhrenroulade mit Haselnuss-Creme





Zweites Amuse Bouche: Taschenkrebs, Sellerie, Apfel, Koriander



Die Vorspeise für Monsieur: entbeinte Froschschenkel auf Petersilienwurzelscheiben, Geflügel-Jus, Kerbel


und für Madame: Hummer, Kastanienwürfel, Kürbissuppe mit Zimt


Das Hauptgericht für Monsieur: Entenbrust mit Foie Gras gefüllt, Teigröllchen mit Rotkohl und Gnocchi-Würfel mit Rosenkohl:


Für Madame darf es etwas leichter sein: Saibling (der französische Name für diesen grandiosen Fisch ist wesentlich passender und appetitanregender oder wolltet ihr nicht immer schon mal einen Fisch mit dem Namen Omble Chevalier verspeisen?) Also, Saibling im Lasagneblatt mit frischen Kräutern, Schwarzwurzeln:


Danach dann, wie so häufig bei uns nur noch Espresso. Monsieur ist gefahren... Danke! (Es ist ihm auch nichts anderes übrig geblieben - ich hätte heute im Wein baden können). Wir hatten einen Pinot Noir 2011 - regional - wie sich das so gehört ;-) von Haegelin, Orschwihr. Zum Fisch habe ich mir einen passenden offenen Roten empfehlen lassen, Pernand-Vergelesses 2010, Champy, angenehm leicht, mmmhhh. irgendwie süffig - ich brauche noch ein Glas...

Fazit: Sehr freundlicher Service, creative Küche,