Der Reisebericht über unsere Nordkap-Kreuzfahrt muss mal kurz unterbrochen werden, denn ich habe Julia von German Abendbrot versprochen, noch dieses Wochenende einen Kartoffelsalat zu posten.
Liebe Julia, dieser Salat ist nicht aus dem Archiv, sondern frisch für dich zubereitet. Auch wenn du die hessische Variante mit Brühe angemacht bevorzugst, muss es diesmal die saarländische Variante sein, denn genau so liebt sie Monsieur (psst: ich mag den Kartoffelsalat auch lieber mit einer schönen kräftigen selbst angesetzten Brühe), doch dieser ist auch nicht zu verachten, vor allem, wenn man eine selbst gemachte Mayonnaise nimmt. Am liebsten mag ich die eifreie, die findet man hier (klick). Ansonsten geht auch die klassische Variante, superschnell mit dem Zauberstab gemacht (klick hier)
Dieser Salat hat bei uns seine Geschichte: Vor vielen, vielen Jahren, als Monsieur und ich uns kennenlernten, erfuhr ich sehr bald, dass er ein leidenschaftlicher Meister am Grill ist. Dazu gehörte dann unbedingt ein Salat und da insbesondere der "italienische Salat" seiner Mutter. Leider hatte ich nicht mehr das Glück, meine Schwiegermutter noch kennenzulernen. Schade, sie muss eine wunderbare Köchin gewesen zu sein. Umso begeisterter war ich, als mir mein Mann ankündigte zum nächsten Grillfest den "italienischen Salat" seiner Mutter zuzubereiten.
Hach, ich liebe doch die mediterrane Küche - und italienischer Salat muss köstlich schmecken! An dem grossen Abend, ich weiss es noch wie heute, schaute ich mich erwartungsvoll um, doch einen italienischen Salat konnte ich nicht entdecken - nur einen simplen (sorry) Kartoffelsalat mit Fleischwurst. Kluge Frauen kritisieren NIE die Mütter ihrer Männer, Mütter stehen auf einem ganz besonderen Sockel - und das ist auch richtig so! Und daher ist das bis heute UNSER Familien-Kartoffelsalat - nur dass Monsieur ihn als italienischen Salat bezeichnet und ich ihn als Kartoffelsalat. Übrigens, in seinen "Original-ITALIENISCHEN-Salat" gehört noch klein geschnittene Fleischwurst - im Saarland Lyoner genannt, die lasse ich, vor allem wenn es Fleisch auf dem Grill gibt, meistens weg, was von Monsieur auch so akzeptiert wird ;-)
Doch nun zum Rezept:
ich nehme für 2 - 3 Personen:
- ca. 4 - 5 mittlere Kartoffeln, gekocht und gepellt
- 2 - 3 Eier, hartgekocht - evtl. 1 Ei zum Garnieren zurückbehalten, ansonsten in Halbmonde geschnitten
- 2 - 3 Cornichons, fein gewürfelt,
- davon etwas Gurkenwasser
- 3 EL selbstgemachte Mayonnaise
- 2 EL Naturjoghurt
- Salz, Pfeffer
- Essig (im Saarland nimmt man Melfor-Essig - ich nehme Weisswein Essig von Byodo)
- frisch gehackte glatte Petersilie
Mit der Vinaigrette beginnen: Dazu die Mayonnaise mit dem Joghurt glatt rühren, evtl. noch etwas Gurkenwasser hinzugeben. Mit Salz, Pfeffer und Essig abschmecken und die Petersilie unterrühren.
Die Kartoffeln in nicht zu dicke Scheiben schneiden und mit den hartgekochten Eiern und den Cornichons zu der Mayonnaise geben. Kräftig abschmecken.
ich bin im juli mal wieder eine woche im saarland , ich mag es da sehr! die leute, die landschaft ( saarschleife!), die lebensart! zum glück muss ich nicht nur arbeiten, sondern kann auch ein paar weingüter besuchen und bei den für mich besten chefs in saarbrücken und perl essen! da freu ich mich drauf!!! bestimmt gibts aber auch mal haarige, lyoner, kartoffelsalat.
AntwortenLöschenIch war schon eine gefühlte Ewigkeit nicht mehr in der alten Heimat, aber so wie du das gerade beschreibst, könnte ich mich direkt ins Auto setzen. Übrigens, diese Knödel heissen Hoorische ;-)
LöschenDas ist doch kein Kartoffelsalat - das is eh Grumbeersalad ;)
AntwortenLöschenDie Variante deines GöGa ist mir neu, auch mit Lyoner hab Ich den noch nie gegessen u. ich kennen keinen der den so macht, schade eigentlich den hätte Ich sofort probiert, ich liebe Lyoner. Euer ital. Salat werde Ich ausprobieren, allerdings mit Melfor ;) und ohne Eier ;(bäh ... und natürlich mit einem ordentlichen Stück Schwamm Lyoner. Doofe Frage mal so Zwischendurch, wird der Lyoner kleingewürfelt und angebraten oder so reingemacht ?
Ich wünsche Euch ein schönes Wochenende
LG Kerstin
Beinahe hätte ich das Saarländische verlernt, wenn ich nicht immer wieder solch schöne saarländischen Blogs wie den deinen lesen würde, liebe Kerstin, und du mich dann auch noch an Grumbeere erinnerst ;-)
LöschenUnd der Lyoner (für Nicht-Saarländer: die Fleischwurst) wird nicht angebraten, sondern kommt einfach so kleingewürfelt in den Salat.
Vielen Dank für´s Feedback
LöschenMach´s gudd mei Guddes ... bis ball ;)
Eigentlich gehöre ich ja beim Kartoffelsalat ja zur Brühe-Fraktion; aber für diesen hier könnte ich es mir anders überlegen....noch dazu, wenn er mit so einer schönen Geschichte serviert wird.
AntwortenLöschenvielen Dank, liebe Susanne, das sind halt tatsächlich Geschichten, wie das Leben sie schreibt ;-)
LöschenNun schreibe ich halt nochmals, denn die Sicherheitsfrage kam nicht, nur der Text ist zack verschwunden beim Absenden.
AntwortenLöschenAlso, ich mag den mit warmer Brühe angesetzten auch lieber, so wie bei Muttern, und meine nannte ihn nicht italienisch :-) weil er mit Brühe war.
Es tut mir leid, dass du solchen Ärger mit den Kommentaren hast, ist das nur bei mir so oder liegt es allgemein an Blogger?
LöschenLieber Erich, meine Mutter machte ihn auch mit Brühe, der sie allerdings manchmal noch etwas flüssige Sahne zufügte. Sie hielt dann den Salat über dem Wasserbad warm und servierte ihn warm. Könnte ich auch mal wieder machen.
Ich gewöhnte mich an den Ärger :-) Es kommt ab und an vor, nicht nur bei Dir, und ich denke, es sei wegen meiner IP Adresse aus Thailand.
LöschenOh ja, genau so würde ich ihn liebend gerne essen. Mit Mayonnaise, denn ich komme von den nördlichen Regionen der Main-Linie.
AntwortenLöschenDen mit warmer Brühe angesetzten Kartoffelsalat lernte ich erst kennen, als ich in die Nähe der Schweiz zog.
Wir hatten gestern Abend einen "russichen Salat" - was das auch immer sein mag. Wir waren uns nicht im Klaren darüber. Der entsprach fast 1:1 Deinem Salat, nur dfass wir noch Gemüsewürfel dazu gegeben haben. Der war dann auch sehr lecker.
Ja, einen solchen "russischen Salat" kenne ich auch, den habe ich - allerdings ohne Kartoffeln - auch schon mal hier verbloggt:
Löschenhttp://bonjouralsace.blogspot.fr/search/label/Russische%20Eier
Sorry, dass ich mich hier einmische. Deine russischen Eier sehen super aus gegen einen russischen Salat. Russischer Salat war sehr beliebt in meiner Kindheit, als man noch nicht so viel dachte beim Dosenfutter. Hero hat ihn immer noch im Programm.
Löschenhttp://www.hero.ch/tl_files/Hero%20Schweiz/content/produkte/salate/produkt_gross/russischer_salat.png
Kartoffelsalat mit Mayo, schon im Saarland? :-D ich dachte, die Grenze dafür liegt etwas weiter nördlich...
AntwortenLöschenIch gehöre allerdings auch zur Brühe-Fraktion, liegt wohl auch daran, dass ich Mayo überhaupt nicht essen kann ;-)
Liebe Britta, ich glaube, die Saarländer sind sich da selbst nicht so einig, die einen lieben ihn mit Brühe, die anderen mit Mayonnaise. Magst du überhaupt keine Mayonnaise, auch die eifreie nicht?
LöschenSchöne Geschichte! :-) Und das mit den Müttern kenne ich nur zu gut...
AntwortenLöschenBeim Kartoffelsalat gehöre ich glücklicherweise keiner "Fraktion" an. Erlaubt ist, was schmeckt!
Liebe Grüße,
Eva
Das hast du schön gesagt bzw. geschrieben, liebe Eva.
LöschenSieh an, so weit ist der saarländische vom rheinischen Kartoffelsalat gar nicht entfernt. Wichtig ist die selbstgemachte Mayo, die vermutlich von Westen her, mit den Franzosen, in die deutsche Küche gekommen ist.
AntwortenLöschenStimmt, liebe nata, wobei man hier im Elsass den Kartoffelsalat mit Brühe und nicht mit Mayonnaise zubereitet. Ach, Eva (s.o.) hat schon recht: Erlaubt ist was schmeckt ;-)
Löschenja, hoorische natürlich! aber ev wird der jahreszeit entsprechend auch " geschwenkt", ich weiss es noch nicht!
AntwortenLöschenLiebe Duni, das ist auch so etwas typisch saarländisches, stimmt. Kein Saarländer ohne Schwenken bzw. Schwenker ;-)
LöschenToller Artikel!
AntwortenLöschenSchau doch auch mal auf meinem Blog vorbei :)
Eine Saarländer Variante fehlte noch. Was für eine tolle Geschichte. Und was für ein wichtiger Lebensrat: NIEMALS die Mutter des angebeteten Mannes kritisieren. NEVER! Vielen Dank für's Mitmachen, meine Liebe.
AntwortenLöschenMir hat es grossen Spass gemacht, liebe Julia, das war eine tolle Event-Idee von dir.
LöschenDer Kommentar wurde von einem Blog-Administrator entfernt.
AntwortenLöschenhach, jetzt muß ich doch bald auch mal Kartoffelsalat fabrizieren.... deine Geschichte animiert richtiggehend zum Schreiben. Und machen, das natürlich auch. Mal schauen was ich morgen auf dem Markt so ergattern kann.... (ps bin beim 4. Kommentar-Versuch....)
AntwortenLöschenWoooow...das sieht einfach nur lecker aus. Besonders die Kombination mit Ei finde ich immer toll! Bei mir läuft gerade ein Event zum Thema Salat. Das würde doch passen. Schau mal vorbei :)
AntwortenLöschenDress To Impress
Besten Gruß Ina