Sonntag, 21. Oktober 2012
Sechs-Stunden-Lammkeule mit Bohnen
Ich bin, seit die erste Essen & Trinken erschienen ist, Abonnentin dieser Zeitschrift und sammele sämtliche Ausgaben. Sortiert sind sie nicht nach Jahrgang, sondern nach Monaten, so kann ich z.B. im November sämtliche Jahrgänge mit Plätzchen-Rezepten durchsuchen und im Dezember nach Ideen fürs Weihnachts-Menü schauen. Dieses Rezept für eine Lammkeule habe ich in der Dezember-Ausgabe von 1983!!! entdeckt. Ist das nicht "Ein altes Schätzchen"? Stellt Euch mal vor: 1983!!! Hach, vor fast 30 Jahren... erinnert ihr euch noch, was vor 30 Jahren war? Was bzw. vor allem wie habt ihr vor dreißig Jahren gekocht?
Dieses Rezept eignet sich wunderbar zum Vorbereiten, sei es am Vorabend oder gleich morgens, wenn am Abend Gäste eingeladen sind. Ist der Bräter erstmal im Ofen, muss man sich um nichts mehr kümmern. Man kann auch abends beginnen und am nächsten Tag noch eine Stunde nachbraten. Mir schmeckt am besten ganz schlicht ein Stück Baguette zum Auftunken des köstlichen Fonds dazu
ich nehme (für 4 - 6 Personen):
375 g weiße Bohnen, getrocknet
250 g Zwiebeln, geschält und in Spalten geschnitten
5 Knoblauchzehen, geschält und fein gewürfelt
1,5 kg Lammkeule
Salz, Pfeffer, 1 Zweig Rosmarin, 6 Stiele Thymian
4 EL Olivenöl
1 große Dose geschälte Tomaten (830 g EW)
im Sommer, wenn es frische grüne Bohnen gibt:
375 g grüne Bohnen, in 2 - 3 Stücke gebrochen
und los geht's:
Den Backofen rechtzeitig auf 120 Grad Umluft einschalten. Die weißen Bohnen für 10 min. in kochendes, ungesalzenes Wasser geben (bei älteren Bohnen sollten es etwa 15 min sein). Sie sollen dabei nicht weich werden. Die Lammkeule pfeffern und salzen, im heißen Öl von allen Seiten anbraten. Sämtliche andere Zutaten dazu geben und zum Kochen bringen. Den Bräter fest verschließen und in den Backofen schieben. Temperatur auf 100 Grad herunter schalten und etwa 6 Stunden garen (m: 4 Stunden am Vorabend, am nächsten Tag dann nochmals 2 Stunden). Mit Salz und Pfeffer abschmecken.
Das Original-Rezept sieht grüne Bohnen vor, die gleich zu Anfang mit allen anderen Zutaten mit in den Bräter gegeben werden, mir hat es jetzt im Herbst so besser gefallen, zumal die Zeit für frische Bohnen vorbei ist. Im Sommer kann ich es mir allerdings sehr gut mit den grünen Dingern vorstellen.
Wichtig:
- NICHT umrühren!
- fertig ist die Lammkeule dann, wenn die weißen Bohnen weich sind, das kann unter Umständen auch länger als 6 Stunden dauern.
Alles hat sich zu einem köstlichen Sud und Aroma verbunden und das Lamm ist so zart, dass es sich mit dem Löffel zerteilen lässt. Abschmecken, ganz bestimmt fehlen noch ein bisschen Salz und Pfeffer, und auf vorgewärmten Teller mit knusprigem Baguette servieren.
Dorothée von bushcooks kitchen darf die Gastgeberin des aktuellen Events in zorras Kochtopf sein und wünscht sich "Alte Schätzchen". Damit meint sie eigentlich Kochbücher. Da ich allerdings meine E&T-Ausgaben hüte wie meinen Augapfel - insbesondere die älteren Ausgaben sind oft Quelle und Inspiration beim Kochen für mich - sind dies für mich meine alten Schätzchen und so ist diese Lammkeule mein Beitrag für Dorothée und ihr Event bei zorra.
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Bei soviel Fleisch hast du doch sicher noch ein Portiönchen für mich übrig, oder? 1983 war mit Kochen bei mir noch nicht viel los. Damals dürfte ich den Kochlöffel nur benutzt haben, um auf einer Blechwanne zu trommeln. :)
AntwortenLöschenLeider zu spät, ich hatte die Lammkeule für unseren Sohn zubereitet, der übers WE zu Besuch war und heute morgen wieder abgereist ist, Kühlschrank gähnend leer, alle Reste reisen gerade nach Wien ;-)
LöschenLammkeule schätze ich auch, wenn ich viele am Tisch sitzen haben: prima vorzubereiten und alle werden satt... Mögen wir SEHR gerne!
AntwortenLöschenach, die E&T - wir machen ja schon Werbung mit unserer Schwärmerei für die :)
schönen Sonntagabend, Sabine...
Liebe Micha, diese Art von Werbung finde ich durchaus legal, Ehre, wem Ehre gebührt ;-)
LöschenAuch für Dich und Deinen Habib einen schönen Sonntagabend
Liebe Sabine,
AntwortenLöschenich habe ein Bild von mir, geknipst im April 1982.
Da sitzte ich gerade vor einem e&t Heft.
Ich glaube mein erstes Heft hab ich 1977 gekauft. So lange bin ich schon Fan.
Aufgehoben hab ich die Hefte nicht, aber Rezepte rausgerissen und in eine Kladde gepappt...siehste, alte Leidenschaft.
Ach...die Keule...die ist doch garantiert ein Kracher!!
Liebe Grüße
Liebe Sybille, die Keule ist ein Kracher, in der Tat! Aber das Foto von 1982 von Dir sicherlich auch ;-)
LöschenLiebe Sabine,
AntwortenLöschenbei so einem Knaller-Rezept geht doch alles. Schon beim Lesen hätte ich am liebsten sofort den Schmortopf rausgerissen. Danke Dir.
Vielen Dank, liebe Dorothée, ich freue mich riesig, dass es Dir gefällt.
LöschenLammkeule daher! *heftigwink*
AntwortenLöschenJessäs, Herbst 1983 - da habe ich grad meine erste Ausbildung im Hotel abgebrochen... bin in eine WG gezogen und hab da das erste Mal Tortellini alla Panna gegessen.
*Lammkeuleschwinge*
Löschentjaja, das wilde Huhn und Tortellini ;-)
Ich liebe diese Art von Gerichten. Alles rein in den Topf, geduldig sein und dann belohnt werden. Ich mache meine Lammkeule ähnlich, aber bisher ohne Bohnen. Was mich wundert ist, dass die Bohnen im Rezept nicht wirklich lange eingeweicht werden und Dir die Schale nicht aufgerissen ist. Bei den grünen Bohnen (ich nehme an, dass das Fisolen sind, sonst könnte man sie ja nicht brechen) bin ich mir irgendwie nicht sicher. Ich hätte Sorge, dass die nach sechs Stunden nur mehr Brei sind. Ich probiere es lieber so wie Du mit getrockneten Bohnen. Hattest Du kleine oder große? Ist auf dem Foto nicht so eindeutig zu erkennen.
AntwortenLöschenLieben Gruß aus Wien von Frau Ziii
ich nehme an, dass die weißen Bohnen deshalb nicht aufgebrochen sind, weil sie vorher blanchiert wurden. Es handelte sich um eine kleinere Sorte, schau mal hier:
Löschenhttp://www.amorebio.de/Davert-Muehle-Bohnen-weiss-500-00-gr-24351.html
Sabine, du hast 2 Knoblauchzehen unterschlagen ;-)
AntwortenLöschenMeine erste e&t ist vom Januar 83. Gerade habe ich das Dezemberheft rausgezogen, das Rezept habe ich tatsächlich nachgekocht, wie man an handschriftlichen Anmerkungen erkennen kann. Schön, dass du es wieder ans Tageslicht gebracht hast!
Liebe Petra, tatsächlich? waren es 7 Knoblauchzehen? Normalerweise kann ich von Knoblauch nie genug kriegen.
AntwortenLöschenOh das sieht traumhaft aus, ein schönes geselliges Essen. Alle sitzen um den Tisch und in der Mitte eine große Pfanne voller Köstlichkeiten. Immer gut! =)
AntwortenLöschenHerzlich Willkommen hier, liebe Verena und vielen Dank für Deinen Kommentar, jetzt bist Du gleich mal auf meiner Blogroll gelandet mit Deinem schönen Blog.
Löschenwow seit 1983, super Sabine.Und die Lammkeuele gefällt mir auch sehr gut
AntwortenLöschenLieben Gruß
Liebe Gaby, das Heft mit dem Lammkeulenrezept ist von 1983, E & T gibt es allerdings schon seit vierzig Jahren, ich habe mir die Hefte schon als Schülerin von meinem Taschengeld gekauft.
LöschenHallo Sabine,
AntwortenLöschenich bin nicht so ordentlich sortiert mit den e+t-Heften, habe aber sicherlich auch schon aus der ersten Ausgabe Rezepte in die Kladde gelegt, da ich damals im Mediabusiness war und Werbe ja gerne e + t (letzteres wohl mehr)! Ich hoffe, ich kann mich bei Dir melden, wenn mir mal wieder,was ab und an passiert, 2. Teile von ausgeschnittenen Rezepten abhanden gekommen sind und ich sie doch gerne irgendwie vollständig nachkochen will, 2 Sachen hab ich schon im Kopf - ich begebe mich mal auf die Suche meistens ist ja Monat und Jahr noch vorhanden.
Da ich in Karlsruhe lebe, genieße ich Deinen Elsaßblog - aber Deine Tessinberichte wecken in mir immer nostalgische Erinnerung, hatte leider die letzten 3 Jahre keine Gelegenheit mir Die Lagos zu genießen.
Dir weiterhin viel Spass und Erfolg mit Deinen beiden Babys - Hilde
Liebe Hilde, ich freue mich über Deinen Kommentar hier sehr. Natürlich darfst Du Dich gerne melden und ich stöbere dann für Dich in alten Heften. Manche sind leider auch mir irgendwann mal bei diversen Umzügen abhanden gekommen. Schön, dass Dir meine beiden Blogs gefallen, bald geht es wieder weiter mit Ti saluto Ticino.
LöschenHallole, bei mir ist gleich eine Sympathie-Welle hochgeschwappt wegen des Sortierens nach Monaten, so mache ich das nämlich auch- nur sind die alten e&t nach dem Umzug im Keller gelandet.
AntwortenLöschenSolche Rezepte liebe ich auch für Gäste- und mit getrockneten Bohnen noch dazu...
Grüßle
Ninive
Liebe Ninive, danke für die Sympathiewelle und danke für Deinen Kommentar bei mir. Da konnte ich dann auch mal gleich in Deinem schönen Blog stöbern und habe das Rezept für Kartoffelbrot und -brötchen entdeckt, das wird ausprobiert.
LöschenAlso, ich war 1983 erst 10 Jahre alt, hatte vom Kochen noch lange keine Ahnung und sammle auch keine e&t... Darf ich trotzdem was sagen? ;-) Die Lammkeule ist genau mein Ding. Und genau deshalb bin ich nur Gelegenheitsspeckvegetarier *g* Sehr hübsch hier, liebe Sabine, ich danke dir für deinen Besuch und selbstverständlich bist du mit deinem schönen Blog nun auch in meiner Blogroll.
AntwortenLöschenLiebe Grüße, Dirk
Bienvenue lieber Dirk und Danke für Deine Komplimente zu Blog und Keule. Ach, ja, und Glückwunsch zu Deiner kürzlich erfolgten Ernennung zum Gelegenheits-Speck-Vegetarier. Müsste man Deinen Titel nicht irgendwie umbenennen, denn Du bist ja, wenn ich das richtig verstanden habe, ein Gelegenheits-Vegetarier, der gerne Speck ist, oder? ;-)))
LöschenLiebe Sabine, es ist absolut unnötig, uns mit solchen Jahreszahlen daruaf aufmerksam zu machen, wie "alt" wir schon sind ... grins! Absolut nötig hingegen sind Rezepte wie dieses - danke!
AntwortenLöschenLiebe Grüsse aus Zürich,
Andy