Dienstag, 25. Juni 2013

Geschmorter Fenchel mit Verjus

Normalerweise wäre ich sofort zur Tat bzw. ans Nachkochen geschritten, als ich diesen geschmorten Fenchel nach Ottolenghi bei Susi entdeckt habe. Doch eine wichtige Zutat hat mir gefehlt: Verjus!


Verjus, das ist, wie der Name schon sagt: vert = grün und jus = Saft, also, dieser Saft aus grünen, noch nicht ausgereiften Trauben, der in der Feinschmecker-Küche verwendet wird, um den Gerichten einen angenehmen, leicht säuerlichen Geschmack zu geben. Wer ihn nicht bekommt, nimmt eine Mischung aus Essig und Zitrone.



ich (bzw. Susi) nehmen: 

2 große Fenchelknollen
3 EL Olivenöl
Salz
schwarzer Pfeffer
10 große ganze Knoblauchzehen mit Haut
4 EL Verjus (oder 4 EL Zitronensaft mit 2 EL Rotwein-Essig gemischt)
1 mittelgrosse Tomate, in kleine Würfel geschnitten, Kerne und Strunk entfernt (moi: 2 Tomaten)
250 ml Gemüsefond 
20 g Kapern
25 g schwarze Oliven, entkernt und halbiert - Ottolenghi nimmt die kleinen schrumpeligen  (moi: les petits noirs de Nyons)
2 TL gehackter Thymian
1 1/2 TL Zucker
100g Ricotta (moi: Ziegenfrischkäse)
1/2 TL geriebene Zitronenschale


und los gehts:

Fenchel putzen. Die Stängel-Stummeln (ein schöner Begriff, liebe Susi ;-) ), die immer oben an den Knollen sind, braucht man nicht, das Grün aber auf jeden Fall. Die Knollen in fingerdicke Scheiben schneiden, dabei den Strunk in der Knolle lassen, denn der hält die Scheiben zusammen. 2 EL Öl in einer großen Pfanne erhitzen, den Fenchel auf beiden Seiten anbraten, bis er schön braun ist. Bei der Gelegenheit salzen und pfeffern. Das Braten braucht pro Seite 5 bis 6 Minuten. Wenn man alle Fenchelscheiben gebraten hat, stellt man sie zur Seite und brät im restlichen Öl den ungeschälten Knoblauch an, bis er rundherum leicht dunkel ist.
Nun kommt Verjus zum Knoblauch in die Pfanne. Kurz aufkochen lassen, bis die Flüssigkeit auf die Hälfte reduziert ist.
Tomatenwürfel, 1/8 Gemüsefond, Kapern, Oliven, Thymian, Zucker, eine Prise Salz und etwas schwarzem Pfeffer in die Pfanne geben, alles für 2 min einkochen lassen. Die Fenchelscheiben dazugeben, restlichen Gemüsefond dazu, Deckel drauf und ca. eine Viertelstunde köcheln lassen.
Den Deckel abnehmen und schauen, ob der Fenchel gar und die Sauce eingedickt ist. Und dann je nach Bedarf den Fenchel herausnehmen und nur die Sauce reduzieren oder den Fenchel drinnen lassen, falls er noch zu knackig ist.

Mit kleinen Nocken von Ricotta bzw. Ziegenfrischkäse servieren.



Fazit: Ein köstliches Sommergericht, das sowohl heiss als auch lauwarm schmeckt und sich wunderbar vorbereiten lässt.

Sonntag, 23. Juni 2013

Grosse Enttäuschung: Der letzte Spargel....

Heute haben wir uns aufgemacht nach Hoerdt, DEM Spargelzentrum im elsässischen Bas-Rhin. Spargel gibt es hier: http://fermemathis.com/ und hier: http://www.ferme-dollinger.com/produits.html und nochmal hier: http://www.ferme-riedinger.com/index.php

Die Schilder "L'Asperge d'Alsace" winkten uns noch entgegen, in den Höfen standen auch noch die Schälmaschinen. Wahrscheinlich warteten sie auf die Reinigung, um dann verpackt wieder nächstes Jahr zur Spargelsaison ihre Arbeit zu erledigen. Doch weit und breit kein Spargel mehr in Sicht. Die Saison sei beendet, erklärte man uns. Ja, aber es ist noch kein 24. Juni. Am Johannistag wird traditionell der letzte Spargel gestochen. Und dieses Jahr hat doch die Saison so spät begonnen. Was nützt es. Vorbei ist vorbei. 

Irgendwie mussten wir uns dann trösten, was uns vortrefflich gelungen ist. Wir waren mal wieder im L'Aigle d'Or in Osthouse, bei Familie Hellmann. Ich habe von einem früheren Besuch in diesem wunderbaren Restaurant schon mal berichtet: klick hier

Gerhard zieht es in dieses Restaurant mit seiner regionalen Küche immer wieder, ganz besonders, wenn es ihn nach Pot au Feu gelüstet.

Als Amuse Bouche eine perfekt abgeschmeckte Zanderterrine



Für mich geht es dann weiter mit knusprigen Froschschenkeln und einer dezent nach Knoblauch schmeckenden Petersiliencreme (wie ich sie so ähnlich vor vielen, vielen Jahren einmal bei Bernard Loiseau zu dessen Lebzeiten geniessen durfte)




Gerhard bekommt seine heissgeliebte Rinderbrühe mit Markklöschen, die als Vorspeise zum Pot au Feu gehört




Es geht weiter für mich mit Kabeljaufilet mit Waldpilzen auf Fenchelgemüse mit Safran-Kartoffelpürree



Und für Monsieur Pot au feu mit Bratkartoffeln, Meerrettichsauce, den typischen Rohkostsalaten und Lauch und Möhren


Wer danach noch dazu in der Lage ist, bekommt auch noch ein weiteres Stück serviert...

Bei uns geht mal wieder nichts mehr. Bei Gerhard noch nicht mal ein Dessert. Das liegt daran, dass wir uns immer über diese köstlichen, von Monsieur Hellmann frisch gebackenen Brötchen hermachen müssen. Die schmecken sooo gut, dass uns jegliche Beherrschung verloren geht. Heute hat mir Madame Hellmann verraten, dass ihr Mann einen Teil Roggenmehl in den Teig gibt, gaaanz wenig Hefe und Bier. Zusätzlich werden die Brötchen vor dem Backen noch mit Bier bestrichen, das soll gut für die Kruste sein. Leider existiert davon kein Foto, irgendwie war ich mit der Kamera nicht schnell genug.

Getrunken haben wir einen wunderbaren Wein von der Grande Dame der Elsässer Weine, Madame Colette Faller aus Kaysersberg, den Riesling Grand Cru Schlossberg 2011



Ein herzliches Dankeschön an die beiden Damen Hellmann. Wir haben uns mal wieder sehr wohl bei Ihnen gefühlt. 

Samstag, 22. Juni 2013

T-Bone-Steak vom Grill

DAS war ein perfekt zubereitetes, wunderbar schmeckendes Steak (um nicht zu sagen, das beste Steak, das ich je zubereitet habe). Wir haben es auf unserem Aussengrill auf Rebknorzen gegrillt, die dem Ganzen noch zusätzlich ein wunderbares Aroma mitgegeben haben.



Das T-Bone-Steak hat seinen Namen von dem T-förmigen Knochen, der es in einen Teil Filet  und einen Teil Roastbeef teilt. Das passt ganz gut, Gerhard mag lieber Filet, ich lieber Roastbeef. Unseres wog 700 g. Das war zwar ziemlich viel für uns beide, aber dünner würde ich das Steak nicht haben wollen, da gerade auf dem Grill die Gefahr des Austrocknens gross ist. Hauchdünn und kalt aufgeschnitten lassen sich die Reste auch noch gut für einen sommerlichen Salatteller verwerten.

Wichtig ist, dass man das Fleisch ca. 2 Stunden vor Grillbeginn aus dem Kühlschrank nimmt, um es Zimmertemperatur annehmen zu lassen. Würzt man nun vor oder nach dem Grillen? Darüber gehen die Meinungen sehr auseinander. Ich habe unser T-Bone-Steak ein paar Minuten vor dem Grillen mit Fleur de Sel und einem Rosmarinzweig, den ich in Olivenöl getaucht habe, eingerieben. Mehr nicht. Da ich verbrannten Pfeffer nicht mag, wurde dieser erst zum Servieren mit auf den Tisch gestellt. Stattdessen habe ich eine Pfefferbutter mit Valle Maggia Pfeffer, Zitronenschale und Grappa zubereitet.



Also, das T-Bone-Steak bei starker Hitze 5 Minuten auf einer Seite grillen, dann umdrehen und nochmals 4 Minuten grillen. Dann ein Speisethermometer benutzen und bis zur Kerntemperatur von 53 - 55 Grad abgedeckt ruhen lassen. Währenddessen habe ich nur kurz zwei Zitronenhälften auf dem Grill karamellisiert - ich mag diesen Geschmack gerne über gegrilltem Fleisch oder Fisch. 

Dazu haben wir knusprige Paprika-Kartoffelwürfel gegessen und eine grosse Schüssel grünen Salat.

Getrunken haben wir unseren derzeitigen Lieblings-Sommer-Rosé:


Freitag, 21. Juni 2013

Knusprige Kartoffelwürfel und Hähnchenflügel

Schon seit langem werden bei uns knusprige Kartoffeln in der Actifry zubereitet. Aus gesundheitlichen Gründen verzichten wir auf Frittiertes, d.h. Pommes Frites gab es in unserem Haushalt vor Erfindung dieses Gerätes lange Zeit nicht mehr. Wir benutzen die 2in1 in der Family Version (und dies ist keine Werbung, sondern eine Empfehlung für ein wirklich gutes Produkt - ich habe den vollen Kaufpreis bezahlt). Mein Blog bleibt werbefrei! Für alle, die Wert auf fettarme Zubereitung legen, ist die Actifry grandios. Alles wird wunderbar knusprig - diese Kartoffelwürfel haben es uns besonders angetan:



Dazu gibt es knusprige Hähnchenflügel, die ebenfalls in der Actifry auf einer gesondert einzusetzenden Grillplatte über den Kartoffelwürfeln garen.




Viele schöne Rezepte für diese Zubereitungsart gibt es auch bei zorra im Kochtopf zu entdecken: klick hier  

ich nehme für 2 Personen:

ca. 500 g geschälte, festkochende Kartoffeln
1 EL Olivenöl
1 EL Paprikapulver (je nach Geschmack mild oder scharf)
Salz, Pfeffer

6 Hähnchenflügel (in der Mitte durchtrennt)
Salz, Pfeffer und weitere Gewürze nach Geschmack

und los gehts:

Die geschälten Kartoffeln in grobe Würfel von etwa 2 cm schneiden und im Wasser gründlich durchspülen. Dann abtropfen lassen und zusätzlich mit einem Tuch gründlich abtrocknen. Das ist wichtig, damit sie richtig schön knusprig werden.

Mit dem Messlöffel Olivenöl über die Kartoffeln geben, dann das Paprikapulver und Salz und Pfeffer. Die Kartoffelwürfel benötigen insgesamt 50 min, damit sie aussen schön knusprig und innen weich sind. Nach 25 min Garzeit die Grillplatte mit den gewürzten Hähnchenflügeln aufsetzen und die restl. 25 min mitbraten.

Dazu passt ein grüner Salat. Und das schönste: Kein Küchenaufwand, denn alle Teile lassen sich in der Spülmaschine reinigen. 

Sonntag, 16. Juni 2013

Überbackene Paradeiser mit Zucchini-Kräuter-Fülle für die Turbohausfrau

Susi bloggt aus Wien. Wie könnte es auch anders sein,  dass sie sich als Thema für das bei zorra stattfindende Event  "Österreich" ausgesucht hat. Bei diesem Event will ich unbedingt mitmachen. Erstens beglücken mich in meiner Küche noch immer unzählige, von Susi selbstgemachte Köstlichkeiten, u.a. ihr wunderbarer Granatapfel-Essig oder das Habanero-Chutney, und erinnern mich bei jeder Verwendung an die grosszügige Spenderin, zweitens lebt unser Sohn genau wie Susi in Wien. Da MUSS ich doch bei diesem Event mitmachen:


Blog-Event LXXXVIII - Oesterreich kulinarisch (Einsendeschluss 15. Juni 2013)


Heute ist der 16!!! Das Event lief bis zum 15!!! Oh jeh, liebe Zorra, liebe Susi, darf ich noch mitmachen? Bittebitte,  drückt mal beide Augen für mich zu ;-)

Ich habe mir zwar keinen typisch österreichischen Klassiker ausgesucht - Mehlspeisen sind ohnehin nicht so mein Ding - und ausser dem berühmten Wiener Schnitzel kenne ich auch nicht viel österreichische Spezialitäten, dafür habe ich aber ein Gericht von einer Österreicherin gewählt - der wunderbaren Katha - aus ihrem neuesten, äusserst gelungenen Buch "Österreich vegetarisch" Bestellt es doch bitte bei ihr direkt, hier weitere Informationen und der Link zur Buchbestellung: KLICK




So, jetzt geht es aber endlich zum Rezept.




Katha nimmt (für 4 Personen):






  • 8 mittelgrosse Paradeiser (Tomaten)
  • 2 kleine Zucchini, klein geschnitten oder grob geraspelt, in 2 EL Maiskeimöl (m: Olivenöl) kurz angebraten
  • Salz, Pfeffer, Muskat
  • 1 Schalotte, geschält, klein geschnitten
  • 1/2 Knoblauchzehe, geschält, gehackt
  • 2 EL cremiger Frischkässe
  • 1 EL Crème fraîche
  • 1 TL klein geschnittener Basilikum
  • 1/2 TL klein gehackter Thymian
  • 2 EL geriebener Emmentaler oder junger Bergkäse (m: Gruyère)
  • 2 EL Maiskeimöl (m: Olivenöl)
und los gehts:



Von den Paradeisern die Kappe abschneiden. Mit einem Kaffeelöffel oder Parisienne-Ausstecher aushöhlen. Das Fruchtfleisch wird für dieses Rezept nicht mehr benötigt (einfrieren!)

Zucchini mit Salz, Pfeffer und Muskat würzen, Schalotte und Knoblauch dazu geben, Frischkäse, Crème fraîche und Kräuter beifügen, gut vermischen, 10 min stehen lassen, abschmecken.

Masse in die Paradeiser füllen. In eine geölte Gratinform setzen und bei starker Oberhitze 8 - 10 min bei 195 Grad backen. (m: noch weitere 5 min den Grill zugeschaltet)

Voilà!

Samstag, 15. Juni 2013

Terrine paysanne oder rustikale Paté

Ein schönes Sommerabend-Essen sieht für mich so aus: Mit lieben Freunden auf der Terrasse sitzen, ein Glas kühler Weisswein im Glas, eine Scheibe selbstgemachte Terrine auf dem Teller, dazu Gurken, Radieschen, Salzbutter und knuspriges Baguette....
Sommer, Du darfst jetzt endlich kommen und auch ein bisschen bleiben.


Seit ich in der Anfangszeit meines Bloggen, ermutigt durch Katia und Robert, begonnen habe mich an Terrinen zu wagen, ist mir noch keine so richtig misslungen, doch diese war die beste, die ich bisher fabriziert habe. Mittlerweile bin ich so mutig (oder war ich übermütig?), dass ich mich an kein Rezept gehalten habe, sondern einfach das, was mir zur Verfügung stand bzw. das, was mich beim Metzger anlachte, in die Terrine verarbeitet habe. 




Meine Grundformel ist einfach: In meine Terrinen-Form passen 1,5 kg Fleisch, dazu Schalotten oder Zwiebel, irgendwas alkoholisches, Cognac und/oder Porto, Gewürze, Eier und all das, worauf man noch Lust hat bzw. von dem man denkt, dass es sich gut in der Terrine macht. Wer mag darf gerne Schweinefleisch verwenden oder Wildschwein. Ich liebe den Geschmack einer Ententerrine oder eine mit viel Kalbsleber, oder... oder... da kann man ohne Ende experimentieren, es kann nichts schief gehen. Und wer keine spezielle Terrinenform hat (hatte ich zu Beginn auch nicht), darf gerne eine Backform, Kastenform etc. nehmen. Dann ab in den Ofen, auf die mit Wasser (ca. daumenhoch) gefüllte Saftwanne (bei mir im Multibräter), auf Kerntemperatur 75 Grad bringen (1 1/2 Stunden sollte die Terrine mindestens im Ofen sein - bei mir waren es 2 Stunden, es darf halt kein roter Fleischsaft mehr ausdringen), mindestens 1 Tag ruhen lassen, am nächsten Tag aufschneiden und mmmmmhhhhh




ich nehme:

1,5 kg Fleisch(moi: 500 g Hackfleisch vom Kalb (das darf schon ein bisschen fett sein, die Terrine soll eine schöne Bindung bekommen), 300 g Kalbsleber, 300 g Geflügelleber, 400 g rohe Bratwurstmasse grob)
ca. 20 dünne Scheiben durchwachsener Speck zum Auskleiden der Form
2 Schalotten oder 1 Zwiebel, gewürfelt
2 EL Butter (moi: Salzbutter)
1 gute Handvoll gehackte Petersilie
2 große Schluck Cognac
2 EL grüner Pfeffer
2 große Schluck Porto
2 Eier
Salz, Pfeffer
1/4 TL quatre épices (das ist das französische Terrinen-Gewürz: Achtung: nicht zu viel, sonst schmeckts leicht nach Weihnachten ;-) ), notfalls weglassen

und los gehts:

Zwiebel- oder Schalottenwürfel in der Butter weichdünsten, zur Seite stellen und abkühlen lassen.

Die Kalbsleber in etwas längere, dicke Streifen schneiden und zur Seite stellen.

Die Geflügelleber mit dem grossen Küchenmesser fein hacken.

In einer genügend grossen Schüssel beginnen die Masse zu mischen, die abgekühlte Zwiebelmasse hinzu und alle anderen Zutaten bis auf die Kalbsleber. Kräftig würzen und abschmecken. Ich kann diese rohe Masse nicht probieren und brate deshalb in der Pfanne einen kleinen Probehappen. Die Masse muss sehr kräftig, fast schon leicht überwürzt schmecken.

Eine Terrinenform mit den Speckscheiben auslegen. Darauf die Hälfte der Masse geben, gut festdrücken bzw. auf die Arbeitsfläche aufstossen - es darf keine Luftblasen geben. Dann die Kalbsleberstreifen einschichten und mit der restlichen Masse bedecken.

Im Backofen im Wasserbad bei 180 Grad Ober-Unterhitze ca. 1 1/2 bis 2 Std.garen, bis kein roter Fleischsaft mehr austritt. 

Abkühlen lassen und in den Kühlschrank damit und nicht mehr anrühren (auch wenn es schwer fällt). Mindestens 1 Tag ruhen lassen, um so besser wird die Terrine. 

Sonntag, 9. Juni 2013

Spargelquiche mit Bärlauch und Lachs




Schon seit längerem hatte ich Lust auf eine Spargel-Quiche mit Lachs. Beim Stöbern in anderen Foodblogs fand ich auf dem schönen Blog von Mangoseele ein Rezept, das mich sofort ansprach. Alle Zutaten waren im Haus, Bärlauch hatte ich im Tiefkühler, ebenso wie eine marinierte Lachsforelle. Ich denke, man kann, falls kein Bärlauch gewünscht ist oder keiner vorrätig sein sollte, diesen sehr gut durch Radieschengrün oder anderes Grünzeugs ersetzen.

Als Teig habe ich mal wieder meinen berühmten Zauberteig genommen.

Ich nehme für den Teig:

  • 125 g eiskalte Butter
  • 125 g Quark 40 %  (moi: Ricotta)
  • 200 g Mehl
  • 1/2 TL Salz

und für den Belag:

  • 500g grüner und weisser Spargel
  • 100-150g frischer Bio-Lachs (moi: 100 g marinierte Lachsforelle)
  • 35g gehackter Bärlauch (moi: 50 g)
  • 1/2 gehackter Bund Radieschengrün (moi: weggelassen)
  • 4 Eier
  • 200g saure Sahne (moi: Crème fraîche)
  • Salz und Pfeffer, Muskat






und los gehts:

Eiskalte Butter würfeln oder auf einer groben Haushaltsraspel reiben, dann zusammen mit dem Quark, Salz und Mehl in eine große Schüssel geben. Mit der Küchenmaschine oder per Hand rasch zum Teig verarbeiten (kleine sichtbare Butterflecken sind dabei erwünscht, sie sorgen beim Backen dafür, dass der Teig luftig und blättrig wird) und dabei nicht länger als notwendig kneten. In Folie wickeln und 15 bis 30 Minuten kühlen. Anschliessend 10 Minuten bei 200 Grad blind backen.

In der Zwischenzeit den Spargel schälen und in einer abgedeckten Pfanne mit etwas Salz bissfest dünsten. Zur Seite stellen und abkühlen lassen. Crème fraîche, Eier, Salz, Pfeffer, Muskat schaumig schlagen, Bärlauch darunter geben.
Nun den abgekühlten Spargel in je eine dünne Scheibe Lachsforelle einrollen und auf dem Teig anordnen,  den Eierguss darüber geben und bei 200 Grad ca. 45 - 50 min. backen, bis die Oberfläche goldgelb ist. 


Samstag, 8. Juni 2013

Kalbskotelette mit Morchelrahmsauce

Doppeltes Kalbskotelette mit Morchelrahmsauce


Das ist eines unserer Lieblings-Sonntagsessen. Hier zubereitet mit frischen Morcheln (eine Portion schlummert noch im Tiefkühler), doch auch wenn man nicht auf einen solchen Vorrat zurückgreifen kann, bzw. wenn die Saison für Morcheln beendet ist, kann man sich mit ein paar getrockneten behelfen. Das gibt zwar ein völlig anderes Geschmackserlebnis -  getrocknete Morcheln sind intensiver im Geschmack - aber schmecken auf andere Art grandios. Eine Sauce mit getrockneten Exemplaren zubereitet gibt es hier (klick).


Wann immer möglich kaufe ich für uns beide ein doppeltes Kotelette. Am Stück gebraten lässt es sich schön saftig und rosa zubereiten. Nach dem Ruhen schneiden wir es auf und richten es mit der Morchelrahmsauce an.



Wir haben dazu Gemüse aus frisch ausgepalten Erbsen und Möhren gegessen, sehr gut passt dazu aber auch weisser oder grüner Spargel in der Pfanne gebraten.

ich nehme (für 2 Personen):

1 doppeltes Kalbskotelette
1 EL Butter
1 EL Olivenöl
Salz, Pfeffer

1 Schalotte, geschält und in kleinste Würfel geschnitten
1 Handvoll frische Morcheln, grosse Exemplare halbieren oder vierteln
1 guter Schluck Noilly Prat
ca. 150 g Sahne oder Crème fraîche 

und los gehts:

Das Kalbskotelette mind. 1 Stunde vor dem Braten Zimmertemperatur annehmen lassen. Salzen, pfeffern und in der Butter-Öl-Mischung in einer Pfanne auf dem Herd ca. 10 min gründlich bei mittlerer Hitze anbraten. Anschliessend im Backofen bei 140 Grad ca. 30 min bis zur Kerntemperatur von 60 Grad fertig braten. Vor dem Anschneiden mind. 10 min ruhen lassen.

In der Bratpfanne die Schalottenwürfel andünsten, dann die Morcheln zugeben, mit etwas Noilly Prat (oder Weisswein) ablöschen, dabei den Bratensatz, der noch von dem Kotelette in der Pfanne geblieben ist,  mit einem Spatel lösen und die Sahne angiessen und sämig einkochen lassen, mit Salz und Pfeffer und evtl. noch einem weiteren Schlückchen Noilly Prat abschmecken. 


Freitag, 7. Juni 2013

Linguine, ofengerösteter Spargel und Kirschtomaten, kleine Merguez-Kugeln, Gambas


Das ist mal wieder eine dieser Pasta-Pfannen, die einfach, schnell und ohne grossen Aufwand zuzubereiten sind und dabei so grandios schmecken, dass man sich reinsetzen könnte.

Im Kühlschrank befand sich noch grüner Spargel, der weg musste. Ursprünglich wollte ich ihn in der Pfanne braten mit etwas Pancetta und Sahne. 

Dann fiel mir Madame Grain de Sel ein, die ständig irgendeine ofengeröstete Köstlichkeit nach der anderen anbietet, der absolute Hit sind die ofengerösteten Tomaten, die es dieses Jahr sicherlich wieder in grosser Menge geben wird, um Wintervorrat zu sammeln. 
Warum dann nicht ofengerösteter Spargel? Ein paar rote Farbtupfer haben sich dabei auch noch ganz gut gemacht, vor allem, da die Kirschtomaten auch weg mussten. 

Zusätzlich habe ich mich durch ein Kochbuch von Armand Arnal, das Katia von Bollis Kitchen mal hier vorgestellt hatte und das ich sofort haben musste, inspirieren lassen. Schon seit langem wollte ich die Merguez mit den Krebsen nachkochen. Jetzt war die Gelegenheit beides zu kombinieren, wobei ich anstelle von Krebsen Gambas genommen habe.



Nun aber endlich zum Rezept:

ich nehme (für 2 Personen):

ca. 500 g grüner Spargel (er muss NICHT geschält werden!), lediglich das untere Ende abbrechen, dann in Stücke schneiden
1 Handvoll Kirschtomaten, halbiert
1 - 2 TL Honig (moi: Löwenzahnsirup, selbst gemacht)
1 - 2 TL Olivenöl
Fleur de Sel, Pfeffer
evtl. ein paar Thymian Zweige

2 Merguez
4 rohe Gambas
1 rote Zwiebel, in Spalten geschnitten
etwas Olivenöl
ca. 120 g knapp al dente gekochte Linguine

und los gehts:

Rechtzeitig vor dem geplanten Essen, d.h. 1 1/2 Stunden vorher den Spargel confieren. Dazu die Spargelstücke in eine ausreichend grossse ofenfeste Form geben, die halbierten Kirschtomaten darüber geben, salzen, pfeffern, mit Honig und Olivenöl beträufeln und für 1 1/2 Stunden bei 140 Grad im Backofen confieren. Evtl. kann man noch ein paar Thymian Zweige dazu geben.

Kurz vor der Fertigstellung die Linguine kochen, abgiessen, dabei etwas von dem Kochwasser auffangen und zur Seite stellen. In der Zwischenzeit in einer ausreichend grossen Pfanne die Zwiebelspalten in etwas Olivenöl weich dünsten. Die Merguez stückchenweise aus der Pelle drücken, daraus kleine Kugeln formen, zu den Zwiebeln geben und rundum anbraten. Die Gambas mit in die Pfanne geben, von jeder Seite 1 Minute anbraten - nicht mehr - sonst werden sie trocken. Aus der Pfanne nehmen und warm stellen. Den ofenconfierten Spargel und die Kirschtomaten in die Pfanne geben, ebenso die Linguine, vielleicht noch etwas von dem Nudelkochwasser dazu, vielleicht noch ein Schlückchen Weisswein, mit Salz und Pfeffer abschmecken, die Garnelen darauf geben und nochmals kurz erhitzen. Voilà! Bon appétit!


Dienstag, 4. Juni 2013

Kräuter-Makrele mit Sommer-Gemüse

Nachdem hier schon seit über zwei Wochen wegen Krankheit kaum gekocht wurde (vielen Dank nochmals für eure lieben und teilweise besorgt nachfragenden Mails) und wir uns überwiegend aus der Tiefkühltruhe ernährt haben, kommt mit den ersten warmen Sonnenstrahlen wieder die Lust auf schönes Essen und richtiges Kochen zurück. Und das sommerlich warme Wetter vertreibt hoffentlich den letzten Rest dieses nervigen Hustens.




Makrele soll es geben. Leider ist auch dieser köstlich schmeckende Fisch genauso wie viele andere Fische auch vom Aussterben bedroht. Umso mehr sollte man darauf achten, wo er herkommt und wie er geangelt wurde. Vor dem Einkauf am besten mal klick hier schauen. Ich kaufe meine Fische nicht im französischen Supermarkt, obwohl mir da eine grosse Auswahl zur Verfügung steht, sondern: klick hier.

ich nehme für 2 Personen:

1 grosse oder 2 kleine Makrelen
eine gute Handvoll frische Kräuter
1 Zitrone
Salz, Pfeffer, Olivenöl

und los gehts:

Die Makrele waschen und gründlich trocknen. Von beiden Seiten mehrmals quer einschneiden.
Den Grill (oder Backofen) vorheizen. 
Salzen, pfeffern (auch in den Einschnitten) und mit dem Saft einer halben Zitrone beträufeln. Die Kräuter in die Bauchhöhle geben, evtl. auch 2 dünn geschnittene Zitronenscheiben. Von allen Seiten mit dem Olivenöl einreiben und auf den vorgeheizten Grill legen. Ich habe einen Elektrogrill benutzt und den Fisch auf jeder Seite 10 Minuten gegrillt.

Dazu gab es köstliches sommerlich buntes Gemüse aus roten und gelben Paprika, 2 Artischocken und 2 roten Zwiebeln, die ich einfach in etwas Olivenöl geschmort habe und knusprige Bratkartoffeln aus unserer A.ctifry



Noch ein Tipp: Wer so wie ich Zitronensaft liebt, grillt einfach ein oder zwei Hälften mit. Der Saft, den man später über das Gegrillte gibt, hat ein köstliches Aroma.