Sonntag, 10. August 2014
Die Geschichte vom geheimnisvollen Samen, vom Samenspender und vom Samenimporteur - und es ist Cocktail-Zeit
Diese Geschichte hatte ihr Anfänge bereits vor längerer Zeit... da versuchte ich mich an einem Cocktail, den ein bekannter Zürcher Blogger vorstellte und sich offensichtlich ein wenig bei den Mengenangaben vertan hatte. Wagemutig stürzte ich mich in den Selbstversuch - was dabei herauskam, kann man hier (klick) nachlesen.
Von diesem Selbstversuch las auch der in Thailand lebende Felix, im nachfolgenden "Samenspender" genannt.
Er stiftete den in Basel lebenden Peter, in Bloggerkreisen als Basler Dybli bekannt und im nachfolgenden "Samenimporteur" genannt, dazu an, einen geheimnisvollen Samen an mich zu schicken.
Der Samenimporteur wurde vom Samenspender genauestens instruiert und irgendwann kam dann ein kleines Päckchen bei mir an. "Hoary Basil Seeds" stand da auf dem kleinen Tütchen und nun? Ich roch daran - nichts... Okay, ich legte es zunächst mal zur Seite. Der Samenspender würde sich schon mit Instruktionen melden. Meine Geduld (was ist das überhaupt?) wurde auf eine harte Probe gestellt, denn nun kommt der zweite Empfänger, der vom Samenimporteur ebenfalls Post bekommen hatte, mit ins Spiel. Und dieser war nun ausgerechnet jetzt verreist. Der Samenspender bat um Geduld (schon wieder'!) Auch dezente Versuche beim Samenimporteur, etwas Näheres zu erfahren, blieben erfolglos. Ich musste zur Tat schreiten.
Vorkeimen war sicherlich eine gute Idee - ich mischte ein wenig Wasser mit ein wenig Samen und liess es auf der Fensterbank stehen - heraus kam eine leicht grau-blau gefärbte Masse. Das war mir nicht so ganz geheuer. Ich beschloss mich nun doch in Geduld zu fassen. Endlich kam ER aus dem Urlaub. Andy, weisst du eigentlich, wie sehnsüchtig ich dich erwartet habe? Frauen können doch sooo neugierig sein (Männer auch - ich weiss ;-)
Der Samenspender erlöste mich endlich und verriet uns die Rezeptur für einen Cocktail mit dem geheimnisvollen Samen:
Basilikum-Martini!!!
Ich schritt sooofort zur Tat:
1/2 TL Maeng-lak-Samen, das ist das geheimnisvolle Zeugs
1/2 TL Zucker
40 ml heisses Wasser
alles mischen und 5 min stehen lassen bis die Basilikumsamen aufgequollen sind, anschliessend in Cocktail-Gläser geben.
8 cl. Gin
16 cl Vermouth bianco (weisser Martini, Cinzano etc.) moi: L'Osteria Bio Vermouth (schmeckt genial)
im Shaker mit Eis rühren - nicht schütteln - und darüber seihen.
Der Samenspender schreibt, man soll mit Basilikumzweigen garnieren. Bevor es mir wie Andy ergeht und ich diese wichtige Zutat vergesse, habe ich mal sicherheitshalber ein paar Zweige in Eiswürfeln eingefroren und diese in den Cocktail gegeben.
Nun gebe ich euch noch die genaueren Informationen über den geheimnisvollen Samen vom Samenspender durch:
* Maeng-lak ist eine thailändische Basilikumart. Die Samen davon werden in grösserer Menge für Süssspeisen verwendet.
Hat nichts mit in Europa bekannten Basilikumsorten zu tun, bitte nicht damit ausprobieren, zumal Sämereien in Tütchen meistens gegen Schädlingsfrass behandelt sind!
Noch eine Bitte in eigener Sache an den Samenspender:
Leiber Felix, knnötset du biem nchätsen Mal bttie ewtas gneaue Mnegneagngabn mchaen? Das mit den "für 4 Cckotials" hbae ich viiiel zuuuu säpt gelesn.
Hat aebr kstöööölcih gschemcket!
Santé!
Diese Basilikumsamen bekommt man übrigens auch in gut sortierten Asialäden, sie stehen dort oft im Regal bei den Instantgetränken (oder bei den Gewürzen).
AntwortenLöschenGlg
Ja, das ist richtig: in Thailand werden diese Samen nicht nur in Süssigkeiten, sondern auch in einem Drink verwendet:
Löschenhttp://importfood.com/recipes/basil_seed_drink.html
Danke für diesen Tipp!
Vielen Dank für deinen Hinweis, dann weiss ich ja, wo ich suchen muss, wenn mir der Samen ausgeht und danke auch für deinen Kommentar hier bei mir.
LöschenSehr schön interpretiert. Und erst noch mit eingefrorenem Basilikum!
AntwortenLöschenDanke auch für die Geschichte zum Schmunzeln, die du eingebaut hast!
Der Samenspender
Danke für das Kompliment, lieber Samenspender ;-)
LöschenIch sage *hicks* und Prost ;-) ! Hast Du schön gemacht und geschrieben, tut mir leid, dass ich sooo lange in den Ferien war, das kommt hoffentlich bald wieder vor).
AntwortenLöschenLiebe Grüsse aus Zürich (inzwischen wieder nüchtern),
Andy
PS. Habe zuerst auch geglaubt, das sei für 2 Cocktails ... grins
Lieber Andy, irgendwie seltsam, dass wir beide uns ausschliesslich bei Cocktails immer vertun, was die Mengenangaben betrifft ;-)
LöschenUnd hast du deinen Rausch schon ausgeschlafen? :D
AntwortenLöschenSo lustig entwickeln sich manche Foodbloggerkooperationen! :)
Liebe Susi, bin wieder topfit. Gutes Zeugs, dieser Samen, macht keinen Kater ;-)
Löschenna, da werd ich gleich mal sehen, ob ich die nicht auch bekommen kann - denn neugierig bin ich schon geworden :-)
AntwortenLöschenSieht hübsch aus, liebe Uschi, nicht wahr? Fast so ein bisschen wie Caviar-Cocktail ;-)
LöschenJetzt bin ich extra in den gut sortierten ASIA Shop gefahren und die hatten den Samen nicht. Mist!
AntwortenLöschenLiebe Grüße Gerd
Ohhh, wie ärgerlich, lieber Gerd. Vielleicht wird hier ja jemand fündig und gibt seine Quelle in den Kommentaren bekannt. Und falls ich wieder welchen auftreiben sollte, bekommst du welchen von mir.
LöschenIch kopiere hier mal Auszüge einer Mail von Ulrike:
AntwortenLöschen„Ich schreibe es auch gern hier noch mal in den Blog. Rühlemanns führt Maeng Lak als Samen, allerdings sind sie im Moment ausverkauft.
http://www.kraeuter-und-duftpflanzen.de/Nach-Verwendung/Wuerzkraeuter/Thai-und-Vietnamesische-Wuerzkraeuter/Thai-Limonenbasilikum-Mangluk-Saatgut
Da man dort nur mit biologischen Mitteln arbeitet, nehme ich an, dass der Samen auch nicht behandelt ist. Müsste man eventuell noch mal erfragen.
Ich werde mich im Januar oder Februar mal intensiv auf dem Markt umsehen, wenn ich wieder in Thailand bin.“
Liebe Grüße
Ulrike
Vielen Dank, liebe Ulrike, für diese interessanten Hinweis, ich werde mich dort auch gleich mal umschauen.
LöschenHuii, da wird mir ja beinahe schwindlig von so vielen Samen, Samenspendern, -banken und Samenimporteuren ;)
AntwortenLöschenAuf die Hoary Basil Seeds bin ich schon bei unserem Feriengast aufmerksam und äusserst hellhörig geworden! Hierzulande bisher noch nicht entdeckt, vielleicht muss ich auch meine Thai-Connection mal wieder um einen Gefallen bitten :) Der Drink schaut jedenfalls genial aus und dürfte bei jeder Cocktail-Party ein Hingucker sein!
Lieber Marco, vom Samen braucht es dir nicht schwindlig zu werden, höchstens vom Cocktail. Solch ein Samen-Cocktail im Caviar-Look sorgt sicherlich für einigen Gesprächsstoff ;-)
LöschenDu bist die geborene Story-Schreiberin !
AntwortenLöschenIch habe mich köstlich amüsiert. Vielen Dank dafür.
Ein schönes Wochenende wünscht dir
der Samenimporteur ;-)