Für uns war das heute ein wunderbares Adventsmenu
Als Vorspeise gab es den letzten Rapunzel-Salat aus eigener Ernte mit kleinen Würfeln von knusprig gebratenem Speck und hartgekochtem Ei
Dann Canette Rôtie - knusprig gebratene Ente mit winterlichen Gemüsen und Tagliatelle.
Zum zweiten Mal bereits haben wir die Ente nach einem Rezept, das wir in den Halles de Lyon Paul Bocuse bei der Metzgerei Trolliet beim Kauf einer Bresse-Ente bekommen hatten, zubereitet.
Das Rezept liest sich einfach und unkompliziert - vielleicht ist gerade deshalb der Erfolg so umwerfend: knusprige Haut, saftige Schenkel, superzarte Brust - besser geht es nicht mehr! Wir hatten dazu Tagliatelle und Rosenkohl, sowie Paksoi-Fenchel-Gemüse. Den Bratfond der Ente habe ich mit etwas Wein losgekocht, einreduziert, mit Orangensaft abgeschmeckt und mit 2 EL Caramell-Butter abgebunden.
Doch nun endlich zu dem einfachen Rezept für die gebratene Ente:
ich nehme:
1 schöne Freiland-Ente
30 g Butter, zimmerwarm
Salz, Pfeffer
und los gehts:
Den Backofen auf 200 ° Umluft vorheizen. Die Ente mit der zimmerwarmen Butter schön einmassieren, salzen, etwas pfeffern, in den Ofen geben und ca. 30 min auf dem Gitterrost (mit darunter geschobenem Bräter) braten.
Die Hitze auf 140 ° reduzieren und für weitere 60 min braten.
Den Backofen ausschalten und die Ente bei leicht geöffneter Tür 15 min ruhen lassen.
Voilà! Das wars!
Zu einem solch köstlichen Essen muss natürlich auch der Wein passen. Wir hatten Le Grand Mont 2008 von der Domaine du Bel Air, ein reinsortiger Cabernet franc aus dem Loire-Tal. Wunderbar!
Sonntag, 27. November 2016
Samstag, 26. November 2016
herbstliche Knusper-Granola
Herbstliche Knusper-Granola mit Nüssen
Ich weiss - es ist ruhig hier... zu ruhig. Doch Bloggen soll Spass machen und nicht nur eine Pflicht sein, mehrmals im Monat irgendeinen dahin geschriebenen Beitrag herauszuhauen und anschliessend noch nicht mal die Zeit zu finden, auf die eingegangenen liebgemeinten Kommentare zu antworten.
Im Moment schaffe ich es einfach nicht, mehr Zeit in meine Blogs zu investieren. Gekocht wird hier trotzdem, oft schnelle, einfache Küche. Sehr häufig gehen wir auch essen, nicht immer mag ich dabei den Fotoapparat mitnehmen.
Jetzt in dieser dunklen Jahrezeit kommt noch erschwerend hinzu, dass viele Fotos vom Selbstgekochten einfach nicht vorzeigbar sind - für ein ansprechendes Foto fehlt mir häufig auch das entsprechende Licht bzw. die Zeit, mir richtig Mühe zu geben; schliesslich soll auch alles warm gegessen werden.
Doch bevor hier der Blog-Stau noch grösser wird und das Archiv überflutet, möchte ich euch einige Rezepte der letzten Zeit, die uns besonders gut gefallen haben, nicht vorenthalten.
Hierzu gehört u.a. diese Knusper-Granola, die ich mittlerweile schon mehrmals zubereitet habe, beim letzten Mal auch in der weihnachtlichen Variante mit viiiel Zimt. Besonders daran gefällt mir, dass sie erstens einfach und schnell zubereitet und zweitens, so variabel und vielfältig einsetzbar ist.
Diese Granola eignet sich als köstliches Müsli, vermischt mit Joghurt, Obst oder wie ich es am liebsten mag, mit selbst gekochtem Apfelkompott. Da es nicht sehr süss ist, verwenden wir es auch als Topping über Feldsalat oder auch einfach nur zum Zwischendurch-Knabbern. Sogar Monsieur liebt es - und das will etwas heissen.
Das Rezept habe ich aus dem von mir sehr geliebten ersten Kochbuch von Veronika, die im übrigen den sehr lesenswerten Blog http://www.carrotsforclaire.com/ schreibt.
ich nehme (für ca. 750 g):
und los gehts:
Getreideflocken, Mandeln, Kürbiskerne und Sonnenblumenkerne mit Sesamsamen in einer Schüssel mischen. Den Backofen auf 170 Grad Umluft bzw. 190 Grad Ober-Unterhitze vorheizen.
Apfelmus, Kokosöl, Ahornsirup, Zimt und Meersalz unter rühren bei milder Hitze in einem Topf schmelzen lassen, vom Herd nehmen und über die trockenen Zutaten in der Schüssel mischen.
Die Masse auf ein mit Backpapier ausgelegtem Blech verteilen. Am besten lässt sich alles mit einem Teigschaber verteilen. Ruhig ein bisschen fester drücken, denn die Körner sollen zusammenkleben.
Die Masse im Ofen auf der mittleren Schiene insgesamt 35 Minuten backen. Nach ca. 8 Minuten das Blech herausnehmen und die Körner mit dem Teigschaber portionsweise wenden, wobei die "Körnermatte" in erste grossflächige Stücke bricht. Diesen Vorgang nach jeweils 8 Minuten wiederholen.
In der Zwischenzeit das Trockenobst mit einem scharfen Küchenmesser in feine Würfel schneiden bzw. hacken.
Beim letzten Wenden die Granola in mundgerechte Stücke brechen und nach Bedarf weitere 5 bis 10 Minuten backen, aber nicht zu dunkel, sondern lediglich goldbraun.
Die Granola vollständig auskühlen lassen - erst danach wird sie knusprig sein.
Mit dem Trockenobst vermischen und in ein Vorratsglas füllen. Sorgfältig verschlossen ca. 4 - 6 Wochen haltbar.
Ich weiss - es ist ruhig hier... zu ruhig. Doch Bloggen soll Spass machen und nicht nur eine Pflicht sein, mehrmals im Monat irgendeinen dahin geschriebenen Beitrag herauszuhauen und anschliessend noch nicht mal die Zeit zu finden, auf die eingegangenen liebgemeinten Kommentare zu antworten.
Im Moment schaffe ich es einfach nicht, mehr Zeit in meine Blogs zu investieren. Gekocht wird hier trotzdem, oft schnelle, einfache Küche. Sehr häufig gehen wir auch essen, nicht immer mag ich dabei den Fotoapparat mitnehmen.
Jetzt in dieser dunklen Jahrezeit kommt noch erschwerend hinzu, dass viele Fotos vom Selbstgekochten einfach nicht vorzeigbar sind - für ein ansprechendes Foto fehlt mir häufig auch das entsprechende Licht bzw. die Zeit, mir richtig Mühe zu geben; schliesslich soll auch alles warm gegessen werden.
Doch bevor hier der Blog-Stau noch grösser wird und das Archiv überflutet, möchte ich euch einige Rezepte der letzten Zeit, die uns besonders gut gefallen haben, nicht vorenthalten.
Hierzu gehört u.a. diese Knusper-Granola, die ich mittlerweile schon mehrmals zubereitet habe, beim letzten Mal auch in der weihnachtlichen Variante mit viiiel Zimt. Besonders daran gefällt mir, dass sie erstens einfach und schnell zubereitet und zweitens, so variabel und vielfältig einsetzbar ist.
Diese Granola eignet sich als köstliches Müsli, vermischt mit Joghurt, Obst oder wie ich es am liebsten mag, mit selbst gekochtem Apfelkompott. Da es nicht sehr süss ist, verwenden wir es auch als Topping über Feldsalat oder auch einfach nur zum Zwischendurch-Knabbern. Sogar Monsieur liebt es - und das will etwas heissen.
Das Rezept habe ich aus dem von mir sehr geliebten ersten Kochbuch von Veronika, die im übrigen den sehr lesenswerten Blog http://www.carrotsforclaire.com/ schreibt.
ich nehme (für ca. 750 g):
- 200 g Getreideflocken (z.B. Dinkel, Gerste, Buchweizen, Hafer etc.)
- 100 g grob gehackte, ungeschälte Mandeln
- 50 g Kürbiskerne, grob gehackt
- 50 g Sonnenblumenkerne
- 50 g helle, ungeschälte Sesamsamen
- 200 g Apfelmus
- 2 EL Kokosöl
- 4 El Ahornsirup
- 4 TL Zimtpulver
- eine Prise Meersalz
- 200 g gemischtes, ungeschwefeltes Trockenobst (Aprikosen, Apfelringe, Rosinen, Maulbeeren, Gojibeeren, entkernte Sauerkirschen, Feigen etc.....)
und los gehts:
Getreideflocken, Mandeln, Kürbiskerne und Sonnenblumenkerne mit Sesamsamen in einer Schüssel mischen. Den Backofen auf 170 Grad Umluft bzw. 190 Grad Ober-Unterhitze vorheizen.
Apfelmus, Kokosöl, Ahornsirup, Zimt und Meersalz unter rühren bei milder Hitze in einem Topf schmelzen lassen, vom Herd nehmen und über die trockenen Zutaten in der Schüssel mischen.
Die Masse auf ein mit Backpapier ausgelegtem Blech verteilen. Am besten lässt sich alles mit einem Teigschaber verteilen. Ruhig ein bisschen fester drücken, denn die Körner sollen zusammenkleben.
Die Masse im Ofen auf der mittleren Schiene insgesamt 35 Minuten backen. Nach ca. 8 Minuten das Blech herausnehmen und die Körner mit dem Teigschaber portionsweise wenden, wobei die "Körnermatte" in erste grossflächige Stücke bricht. Diesen Vorgang nach jeweils 8 Minuten wiederholen.
In der Zwischenzeit das Trockenobst mit einem scharfen Küchenmesser in feine Würfel schneiden bzw. hacken.
Beim letzten Wenden die Granola in mundgerechte Stücke brechen und nach Bedarf weitere 5 bis 10 Minuten backen, aber nicht zu dunkel, sondern lediglich goldbraun.
Die Granola vollständig auskühlen lassen - erst danach wird sie knusprig sein.
Mit dem Trockenobst vermischen und in ein Vorratsglas füllen. Sorgfältig verschlossen ca. 4 - 6 Wochen haltbar.
Sonntag, 6. November 2016
Bestes Rezept für knusprige Waffeln
Waffeln, einfach nur Waffeln und sonst nichts!
Dies ist nun schon Waffel-Rezept No. 3 auf diesem Blog. Aber ein weiteres werdet ihr hier auch nicht mehr finden. Denn dies ist das ultimative Rezept für knusprige Waffeln - ein anderes brauche ich nicht mehr.
Nun gut, zugegeben - ein Leichtgewicht ist das Rezept nicht. 250 g Butter auf 8 Waffeln? Wollt ihr nun wirklich richtig knusprige Waffeln? Dann greift halt mal wirklich tief in den Buttertopf. Da spielt es auch keine grosse Rolle mehr, ob ihr, so wie wir, den Teig etwas dünner in das Waffeleisen streicht und dann 10 Waffeln entstehen.
Als ich das Rezept hier (klick) entdeckte, wusste ich, dass dies das ultimative Waffelrezept für Monsieur sein würde. Ich habe lediglich die Zuckermenge reduziert, würde allerdings beim nächsten Mal noch wesentlich weniger verwenden.
ich nehme (für 8 - 10 grosse Waffeln)
- 250 gr zimmerwarme Butter
- 3 Eier
- 150 (moi: 90) gr Zucker
- 1 Prise Salz
- 250 gr Mehl
- 100 (moi: 120) ml Mineralwasser
und los gehts:
Die Eier trennen, das Eiweiss aufbewahren. Die zimmerwarme Butter mit Zucker und Eigelben schaumig aufschlagen. Mehl und Mineralwasser in drei Portionen einarbeiten. Das Mehl am besten in den Teig hineinsieben. Zuletzt das Eiweiss steif schlagen und vorsichtig unterheben. Den Teig etwa 30 Minuten im Kühlschrank ruhen lassen, dann im Waffeleisen ausbacken.
Monsieur liess nicht viel übrig, aber zumindest reichte es für ein kleines Waffelhaus (dem dann später auch noch das Dach fehlte...)
Samstag, 5. November 2016
Restaurant A la Charrue Chez Gilbert, Lauterbourg
Restaurant A La Charrue chez Gilbert, 26, rue de la 1ère armée, 67630 Lauterbourg, Tel. 03 88 94 87 97
geöffnet von Donnerstag bis Sonntag, mittags und abends, samstags und sonntags durchgehend warme Küche
Ich bin in Saarbrücken geboren und habe die ersten 30 Jahre meines Lebens auch in einem kleinen Dorf ca. 15 kilometer von Saarbrücken entfernt verbracht. Ein Teil meiner Familie lebt noch immer auf "der anderen Seite der Grenze", d.h. in Sarreguemines bzw. Nancy und Metz.
Für uns als Kinder und auch später noch als Jugendliche gehörten zu den schönsten Erinnerungen die Essen in einem einfachen Restaurant direkt hinter der Grenze nach Saarbrücken, wo die Familie sich dann an einem grossen Tisch gemeinsam zum Essen traf. Meine saarländischen Leser kennen sicherlich alle noch "DEN Woll in Spicheren". Dort fuhr man sommers (um im wunderschönen Garten und den grossen schattigen Bäumen zu speisen) wie winters (in den beiden rustikal-einfachen Speiseräumen) hin, um die einfachen, aber schmackhaften Speisen zu geniessen.
Später schon längsthalb-erwachsen, lernte ich Gerhard kennen und brachte ihn natürlich auch zum Woll. Er lernte unser Familien-Leben kennen, genoss es und alle liebten ihn dafür. Dann kam Yannick zur Welt, er erlebte seine Sonntage auf Spazierfahrten im Kinderwagen in den Wäldern rund im Spichern, um dann anschliessend auf dem Schoss von Oma, Opa, Onkel oder Tanten "beim Woll in Spicheren" die lothringische Küche kennenzulernen (und begeisterte sich mehr für die "Handreinigungstücher", die zu den Froschschenkeln serviert wurden, als für das Essen an sich... Dies änderte sich erst dann, als wir ihm zu Weihnachten mal eine Grosspackung dieser Tücher schenkten - er verlor ziemlich schnell das Interesse daran und interessierte sich fortan nur noch für die knusprigen Froschschenkel).
Besonders lebhaft in Erinnerung sind mir unsere legendären Treffen, wenn wir an einem der trüben nebeligen November-Feiertage oder Wochenenden "Zum Woll" pilgerten, einen Spaziergang auf der "Spicherer Höhe" unternahmen und danach den Herbst-Blues mit grossen Platten von Froschschenkeln und anschliessend Münsterkäse und Pinot Noir vertrieben.
Genau so fühlte ich mich heute, als Gerhard und ich das Restaurant "Chez Gilbert" in Lauterbourg verliessen - Kindheits- und Jugenderinnerungen wurden wieder wach.
Schade, dass wir dieses einfache elsässische Juwel erst heute für uns entdeckt haben. Wir sind schon sooo oft daran vorbeigefahren und hatten uns immer mal wieder vorgenommen, da jetzt endlich mal einzukehren - heute war es soweit - und wir waren sehr zufrieden.
Natürlich - das ist keine grosse Gourmet-Küche - das ist einfachste elsässische, aaaber traditionelle Küche - und genau das braucht man an einem solchen verregneten Herbsttag.
Ehepaar Bentin übernahm zum 1.1.2007 das legendäre Restaurant „Gilbert“ in Lauterbourg. Weit über 30 Jahre war das Restaurant „A LA CHARRUE“, besser bekannt unter dem Namen seines Patrons „GILBERT“, die Gastronomieadresse in Lauterbourg schlechthin. Die Gäste kamen von nah und fern um sich in dem gemütlichen, kleinen Restaurant von Gilbert Ballweg und seiner Frau kulinarisch verwöhnen zu lassen. Von ihren nach altem Hausrezept zubereiteten Schnecken und Froschschenkeln schwärmen die Gäste heute noch. Steaks mit Knoblauchbutter und Käsesalat rundeten ihre kleine, aber feine Speisekarte ab. Später kam noch der Flammkuchen in vielen Variationen hinzu. Ihr Erfolgsrezept war gute Küche zu fairen Preisen. Vom Arbeiter über Student bis hin zum prominenten Künstler kamen ihre Gäste aus allen Gesellschaftsschichten und fühlten sich wohl. Doch nach dem plötzlichen Tod der einzigen Tochter gaben Gilbert und Yvonne Ballweg, für viele unfassbar, ihr geliebtes Restaurant auf, und vermieteten dieses viele Jahre bis zuletzt an diverse Wirtsleute. In dieser Zeit erfuhr das Restaurant „A LA CHARRUE“ viele Höhen und Tiefen. Doch Anfang 2007 übernahmen das erfahrene Fachehepaar Bernadette und Paul F. (Fritz) Bentin das kleine Juwel „A LA CHARRUE“ oder wie es immer noch heißt „CHEZ GILBERT“, um es aus dem Dornröschenschlaf zu wecken. Nach alter Tradition und Rezepten werden hier nun die Speisen zubereitet und erfreuen sich wieder großer Beliebtheit. Fisch- und Fleischgerichte, sowie preiswerte Tagesessen lassen keine Wünsche mehr offen.
Quelle: Restaurant La Charrue
Nun habe ich ein wenig in Kindheits- und Jugenderinnerungen geschwelgt, aber ihr wollt sicherlich auch wissen, was wir gegessen haben:
Gerhard wählt die Schnecken in hausgemachter Kräuter-Knoblauchbutter:
und ich Salade Chêvre Chaud, aromatischer Ziegenkäse auf knusprigem Baguette mit Knoblauchwürfeln
danach für Monsieur Rumpsteak mit Zwiebeln, hausgemachten Pommes frites und Gemüse
während Madame weiter in Kindheitserinnerungen schwelgt:
Knusprig, mit vieeel frisch gehackter Petersilie und Knoblauch, sie waren gut (und doch kamen sie nicht so ganz an den Geschmack meiner Kindheit heran....) Ich werde sie beim nächsten mal wieder bestellen, vielleicht waren sie einfach nur heute zu lange in der Pfanne, vielleicht haben mir auch einfach nur Geschmack und Farbe der Butter, in der sie sonst gebraten sind, gefehlt...
Auf jeden Fall: Ich verliess das A La Charrue heute froh und glücklich, mit dem Gefühl, endlich wieder die herbstlichen Genüsse meiner Kindheit wiedergefunden zu haben und gaaanz sicher:
Ich muss da wieder hin!
geöffnet von Donnerstag bis Sonntag, mittags und abends, samstags und sonntags durchgehend warme Küche
Ich bin in Saarbrücken geboren und habe die ersten 30 Jahre meines Lebens auch in einem kleinen Dorf ca. 15 kilometer von Saarbrücken entfernt verbracht. Ein Teil meiner Familie lebt noch immer auf "der anderen Seite der Grenze", d.h. in Sarreguemines bzw. Nancy und Metz.
Für uns als Kinder und auch später noch als Jugendliche gehörten zu den schönsten Erinnerungen die Essen in einem einfachen Restaurant direkt hinter der Grenze nach Saarbrücken, wo die Familie sich dann an einem grossen Tisch gemeinsam zum Essen traf. Meine saarländischen Leser kennen sicherlich alle noch "DEN Woll in Spicheren". Dort fuhr man sommers (um im wunderschönen Garten und den grossen schattigen Bäumen zu speisen) wie winters (in den beiden rustikal-einfachen Speiseräumen) hin, um die einfachen, aber schmackhaften Speisen zu geniessen.
Später schon längst
Besonders lebhaft in Erinnerung sind mir unsere legendären Treffen, wenn wir an einem der trüben nebeligen November-Feiertage oder Wochenenden "Zum Woll" pilgerten, einen Spaziergang auf der "Spicherer Höhe" unternahmen und danach den Herbst-Blues mit grossen Platten von Froschschenkeln und anschliessend Münsterkäse und Pinot Noir vertrieben.
Genau so fühlte ich mich heute, als Gerhard und ich das Restaurant "Chez Gilbert" in Lauterbourg verliessen - Kindheits- und Jugenderinnerungen wurden wieder wach.
Schade, dass wir dieses einfache elsässische Juwel erst heute für uns entdeckt haben. Wir sind schon sooo oft daran vorbeigefahren und hatten uns immer mal wieder vorgenommen, da jetzt endlich mal einzukehren - heute war es soweit - und wir waren sehr zufrieden.
Natürlich - das ist keine grosse Gourmet-Küche - das ist einfachste elsässische, aaaber traditionelle Küche - und genau das braucht man an einem solchen verregneten Herbsttag.
Ehepaar Bentin übernahm zum 1.1.2007 das legendäre Restaurant „Gilbert“ in Lauterbourg. Weit über 30 Jahre war das Restaurant „A LA CHARRUE“, besser bekannt unter dem Namen seines Patrons „GILBERT“, die Gastronomieadresse in Lauterbourg schlechthin. Die Gäste kamen von nah und fern um sich in dem gemütlichen, kleinen Restaurant von Gilbert Ballweg und seiner Frau kulinarisch verwöhnen zu lassen. Von ihren nach altem Hausrezept zubereiteten Schnecken und Froschschenkeln schwärmen die Gäste heute noch. Steaks mit Knoblauchbutter und Käsesalat rundeten ihre kleine, aber feine Speisekarte ab. Später kam noch der Flammkuchen in vielen Variationen hinzu. Ihr Erfolgsrezept war gute Küche zu fairen Preisen. Vom Arbeiter über Student bis hin zum prominenten Künstler kamen ihre Gäste aus allen Gesellschaftsschichten und fühlten sich wohl. Doch nach dem plötzlichen Tod der einzigen Tochter gaben Gilbert und Yvonne Ballweg, für viele unfassbar, ihr geliebtes Restaurant auf, und vermieteten dieses viele Jahre bis zuletzt an diverse Wirtsleute. In dieser Zeit erfuhr das Restaurant „A LA CHARRUE“ viele Höhen und Tiefen. Doch Anfang 2007 übernahmen das erfahrene Fachehepaar Bernadette und Paul F. (Fritz) Bentin das kleine Juwel „A LA CHARRUE“ oder wie es immer noch heißt „CHEZ GILBERT“, um es aus dem Dornröschenschlaf zu wecken. Nach alter Tradition und Rezepten werden hier nun die Speisen zubereitet und erfreuen sich wieder großer Beliebtheit. Fisch- und Fleischgerichte, sowie preiswerte Tagesessen lassen keine Wünsche mehr offen.
Quelle: Restaurant La Charrue
Nun habe ich ein wenig in Kindheits- und Jugenderinnerungen geschwelgt, aber ihr wollt sicherlich auch wissen, was wir gegessen haben:
Gerhard wählt die Schnecken in hausgemachter Kräuter-Knoblauchbutter:
und ich Salade Chêvre Chaud, aromatischer Ziegenkäse auf knusprigem Baguette mit Knoblauchwürfeln
danach für Monsieur Rumpsteak mit Zwiebeln, hausgemachten Pommes frites und Gemüse
während Madame weiter in Kindheitserinnerungen schwelgt:
Knusprig, mit vieeel frisch gehackter Petersilie und Knoblauch, sie waren gut (und doch kamen sie nicht so ganz an den Geschmack meiner Kindheit heran....) Ich werde sie beim nächsten mal wieder bestellen, vielleicht waren sie einfach nur heute zu lange in der Pfanne, vielleicht haben mir auch einfach nur Geschmack und Farbe der Butter, in der sie sonst gebraten sind, gefehlt...
Auf jeden Fall: Ich verliess das A La Charrue heute froh und glücklich, mit dem Gefühl, endlich wieder die herbstlichen Genüsse meiner Kindheit wiedergefunden zu haben und gaaanz sicher:
Ich muss da wieder hin!