(Leider hat die Fotografin vor lauter Begeisterung über den gelungenen Braten das Fotografieren vergessen). Erwähnt und verlinkt werden muss das Rezept trotzdem, denn den wird es sicherlich noch öfter bei uns geben. Übrig geblieben ist auch noch einiges. Ein paar Bratenreste habe ich in dünne Scheiben geschnitten als Brotzeit mit frisch geriebenem Meerrettich serviert, doch noch immer war ein Stück von ca. 250 g übrig.
Glücklicherweise hat Petra auch gleich noch ein Rezept für die Reste vom Braten parat: Der Italienische Salat nach ihrer Mutter!
Da habe ich ein wenig gestutzt, denn in der Familie meines Monsieurs gibt es auch einen italienischen Salat... die Geschichte hierzu habe ich schon mal veröffentlicht, aber ich kopiere sie der Einfachheit halber auch noch mal schnell hier rein, denn diese Geschichte gehört zum italienischen Salat unbedingt dazu:
Dieser Salat hat bei uns seine Geschichte: Vor vielen, vielen Jahren, als Monsieur und ich uns kennenlernten, erfuhr ich sehr bald, dass er ein leidenschaftlicher Meister am Grill ist. Dazu gehörte dann unbedingt ein Salat und da insbesondere der "italienische Salat" seiner Mutter. Leider hatte ich nicht mehr das Glück, meine Schwiegermutter noch kennenzulernen. Schade, sie muss eine wunderbare Köchin gewesen zu sein. Umso begeisterter war ich, als mir mein Mann ankündigte zum nächsten Grillfest den "italienischen Salat" seiner Mutter zuzubereiten.
Hach, ich liebe doch die mediterrane Küche - und italienischer Salat muss köstlich schmecken! An dem grossen Abend, ich weiss es noch wie heute, schaute ich mich erwartungsvoll um, doch einen italienischen Salat konnte ich nicht entdecken - nur einen simplen (sorry) Kartoffelsalat mit Fleischwurst. Kluge Frauen kritisieren NIE die Mütter ihrer Männer, Mütter stehen auf einem ganz besonderen Sockel - und das ist auch richtig so! Und daher ist das bis heute UNSER Familien-Kartoffelsalat - nur dass Monsieur ihn als italienischen Salat bezeichnet und ich ihn als Kartoffelsalat. Übrigens, in seinen "Original-ITALIENISCHEN-Salat" gehört noch klein geschnittene Fleischwurst - im Saarland Lyoner genannt, die lasse ich, vor allem wenn es Fleisch auf dem Grill gibt, meistens weg, was von Monsieur auch so akzeptiert wird ;-)
So, was mache ich nun? Ich habe Bratenreste und ein wunderbares Rezept von Petra für diese Bratenreste. Und vor allem: Ich habe Lust, diesen "italienischen" Salat von Petras Mama auszuprobieren. Doch wie bringe ich das Monsieur mit dem italienischen Salat bei? Denn bei ihm ist ein italienischer Salat ein Salat ein Salat ein Salat... ähm... Ich mache es mir einfach und spreche ihm gegenüber in der Vorankündigung vom sogenannten italienischen Salat, das soll weder eine Abwertung für den
... wobei ich bis heute nicht weiss, was an diesen beiden Salaten italienisch sein soll, kann mir da jemand helfen? ;-)
Doch nun endlich zum Rezept, denn davon waren sowohl Monsieur (trotz seiner anfänglichen heftigen Skepsis) als auch ich begeistert und daher wird es diesen Salat hier künftig öfter geben.
Ich habe Petras Rezept leicht abgewandelt, halbiert und nehme (trotzdem ausreichend für 4 - 6 Personen):
- 250 g Bratenreste, in feine Streifen geschnitten
- 100 g Kochschinken, in feine Streifen geschnitten
- 1 gr. fester Apfel, geschält, geraffelt
- 2 Essiggurken, in feinen Streifen
- 3 kleine Pellkartoffeln, gekocht, geschält, klein gewürfelt
- 1 - 2 grosse Möhren, in Julienne geschnitten (moi: 2 min Stufe 1 Dampfgarer)
- 1 Stück Knollensellerie, in Julienne (moi: ersatzweise 1/2 Lauchstange, blanchiert)
- 2 Sardellen, kleinst gehackt
- 1 EL Kapern
- 1 Schalotte, geschält, feine Würfel
- 2 EL gehackte Petersilie
- ca. 6 EL selbstgemachte Mayonnaise
- ca. 100 g Joghurt
- Salz, Pfeffer
- milder Weissweinessig
und los gehts:
Zunächst die Mayonnaise zubereiten, mit Joghurt, Salz, Pfeffer mischen und mit Weissweinessig abschmecken.
Alle übrigen Zutaten in Julienne bzw. Würfel geschnitten untermischen, abschmecken und servieren. Voilà! Das wars schon!
Wir haben diesen Salat als Hauptgericht mit Bratkartoffeln gegessen, seeehr gut, wird es wieder geben.
Wir haben diesen Salat als Hauptgericht mit Bratkartoffeln gegessen, seeehr gut, wird es wieder geben.
was schmeckt, hat immer italienische Eltern ;-)
AntwortenLöschenDas ist die einfachste und beste Erklärung, lieber Robert ;-)
LöschenÄh....mir ist das auch unklar, was daran genau italienisch ist. Es wird wohl so sein, wie Robert sagt.
AntwortenLöschen......übrigens...mein Mann hat auch eine Idee von italienischem Salat. Das hat was mit Gurke, Tomate und Thunfisch zu tun. Und mit einer beeindruckenden Menge Mayonnaise.
Liebe Susanne, es sollte vielleicht mal jemand ein "Italienischer Salat-Event" machen, da kämen bestimmt interessante Kreationen zusammen ;-)
Löschendas mit dem "italienischen" salat ist nicht unbedingt männerspezifisch, auch vs mutter macht an weihnachten einen . einmal im jahr ess ich sowas gern, zum grillen ist mir kartoffelsalat ( und übrigens auch nudelsalat) ohne fleisch, wurst, mayo lieber!
AntwortenLöschenAch, ja, die Grillsaison, ich kann es kaum erwarten bis es wieder sommerwarme Abende auf der Terrasse gibt, dann ist mein Lieblingsgrillsalat übrigens der Kritharaki-Salat
LöschenLiebe Sabine, da hast du ja wieder etwas ausgegraben!
AntwortenLöschenBeide Rezepte mag ich aber immer noch sehr gerne, wobei ich beim Gemüse des italienischen Salates tatsächlich die "knurpsige" rohe Version bevorzuge. Sohn Moritz darf ihn so übrigens leider nicht mehr essen, er reagiert allergisch auf Sellerie. Aber Lauch macht sich bestimmt auch gut darin!
Liebe Petra, ja, schööön, nicht wahr ;-) Die Ausgrabungen waren sehr ergiebig...
LöschenDer Salat schmeckt sicherlich knusprig roh besser, doch für mich leider nicht so gut verträglich.
Hallo liebe Sabine,
AntwortenLöschenin unserem geordneten Deutschland gibt es das nicht, daß eine Bezeichnung nicht offiziell festgezurrt ist und daher steht im Lebensmittelbuch in den Leitsätzen für Feinkostsalate folgendes:
Punkt 3 unter Fleischsalate: italienischer Salat (regionale Spezialität) ist ein Fleischsalat, bei dem ein Teil der Gurken durch eine andere Gemüseart und/oder andere Zutaten ersetzt wird. Ich liebe unser Amtsdeutsch!
Wie dem auch sei, Hautpsache es schmeckt.
Liebe Grüße Hildegard
PS: bei meiner Mutter ist der italienische Salat noch viel abenteuerlicher mit Fisch, Salami, rote Bete und Erbsen (aber nur aus der Dose). Entsculdigend ist zu sagen, meine Mutter ist über 90 Jahre.
Liebe Hildegard, danke dir für diese Informationen, nun verstehe ich endlich das Mysterium des italienischen Salats ;-)
LöschenBei uns zuhause, vor 55 Jahren etwa, war italienischer Salat ein Salat mit Thon aus der Dose, Rüebli (Karotten) geraffelt und Chabis (Weisskohl) gehobelt, Zwiebeln und Knoblauch, Oel und Zitrone.
AntwortenLöschenBei Deinen Bildern kamen mir Erinnerungen an Oesterreich, wegen der Art und der Grösse der Portion :-)
Lieber Erich, dann gab es bei euch zu Hause wohl einen ähnlichen 'italienischen Salat ' wie bei Susannes Mann in Bayern ;-)
LöschenUnd ja, das war eine Riesenportion. Von der gezeigten Menge in der Schüssel haben wir zu viert gegessen, danach hat mein Vater noch einen Rest mit nach Hause bekommen, wovon er dann nochmals zweimal essen konnte. Ich denke, die angegebene Menge reicht für 6 Personen, werde das gleich mal oben im Rezept korrigieren.
Hehe. Ich hab mich auch schon über manchen "italienischen" Salat in unseren Breiten gewundert :-) lecker sind sie ja meistens, aber italienisch?? nicht wirklich ;-)
AntwortenLöschenIch hab das Gefühl, in Familien sind das oft leckere Salate "maison"...
Genau das denke ich mittlerweile auch, vor allem auch nach dem Lesen eurer Kommentare: Die sogenannten italienischen Salate sind Familien-Salate ;-)
LöschenZum Glück werden Rezepte nicht wirklich alt! ;-)
AntwortenLöschenDas mit den Namen finde ich auch immer interessant, russischer Salat ist auch so eine Sache...
Ja, und ich liebe es, bei meinem Lieblingsblogs zu buddeln ;-)
LöschenFür den italienischen Salat hat mir ja nun Robert eine einleuchtende Erklärung gegeben, aber wie sieht es denn beim russischen Salat aus?
Meine Familie scheint eine der wenigen zu sein, die keinen eigenen italienischen Salat haben - in Österreich hat wohl eher jede Familie ihren eigenen besten Krautsalat von allen. Ich werde mir also deinen Salat mitnehmen und sag jetzt schon danke dafür!
AntwortenLöschenLiebe Susi, er wird dir sicherlich schmecken. Nimm ihn einfach als deinen "Familien-italienischen-Salat", auch wenn er von Petra ist ;-)
LöschenHier kommt eine weitere italienische Salat-Variante. Dieses sehr interessante Rezept hat mir eine liebe Leserin per Mail geschickt und mir erlaubt, es hier zu veröffentlichen:
AntwortenLöschen> Darf ich Ihnen im Gegenzug meine "Italienischer Salat" Geschichte darbieten?
> Vor ungefähr 60 Jahren gab es in Heidelberg "Die Butterküche", ein angenehmes kleines Restaurant in der Altstadt zwischen Heiliggeistkirche und Dreikönigstrasse. Die Wirtin bereitete selbst diesen Salat zu, mit Suppenfleisch, gekochtem Suppengrün, Gürkchen, Pellkartoffeln, hatem Ei, Äpfeln, Sardellen, Kapern und Mayonnaise. Ich weiss nicht mehr, ob auch Erbsen drin waren. Alles war in winzig kleine Würfelchen geschnitten, vermischt und zu einem kleinen festen Berg aufgetürmt. Selbst heute noch kann ich mich an den wunderbaren pikanten Geschmack erinnern. So, das war die Feinschmeckerversion. Zu Weihnacht, Sylvester und Geburtstagen gab es bei uns zu Hause die einfachere Variante: Kartoffelsalat mit Mayonnaise, da drin (alles klein geschnitten) Gewürzgurken, Suppenfleisch oder Lyoner, hartes Ei, Apfel, Käse, 1 Döschen Gelberüben und Erbsen, und, nur für Liebhaber, 1 Dose Hering in Tomatensoße!
Ja, ihr habt richtig gelesen! Der Hering in Tomatensauce kommt mit in den Salat hinein!!!
Ein herzliches Dankeschön, liebe Heidemarie, dass ich Ihre Mail auszugsweise veröffentlichen durfte.
Das klingt doch gar nicht soooo weit weg vom italienischen Salat meiner Mutter ;-)
LöschenWer weiß, vielleicht hat sie ja den Heidelberger Salat sogar mal gegessen - meine Eltern haben sich in Heidelberg kennengelernt und länger dort gelebt :-)
die schöne Geschichte samt Kommentaren wäre mir doch beinahe entgangen... herrlich. In Dresden oder Frankfurt gab es wohl keine Italiener die Pate gestanden wären denn es ist nix dergleichen überliefert. Für die Bratenreste absolut super.
AntwortenLöschenLiebe Christine, das ist auch wieder so ein Grund, warum ich das Bloggen sooo sehr liebe - es ist der Erfahrungsaustausch, d.h. die Kommentare, die so viel Anregung geben.
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