Ein Glück, dass die Entfernung Lyon - Genève lediglich 2 Autostunden beträgt. Nur mit dem Wissen, dass seine geliebte Schweiz nicht so weit entfernt ist, hat Gerhard geduldig die Tage der Völlerei in Lyon ertragen und nur so konnte ich ihn zu dieser Genusstour überreden. Schon als die ersten leicht schneebedeckten Bergzipfel auftauchten, ging ein Leuchten über sein Gesicht. Er schien offensichtlich nicht zu bemerken, dass wir von strahlendem Sonnenschein und herrlichen 21 Grad, die uns in Lyon so schon wärmten, am neblig trüben kalten Genfer See gelandet waren.
Wir hatten ein Zimmer in Cully in der Auberge du Raisin reserviert. Wobei man mich schon bei der Reservierung darauf hinwies, dass das Restaurant Sonntagabend geschlossen habe. Nun gut, kein Problem, wir werden schon etwas finden - es gibt sicherlich genügend Restaurants in der Umgebung und ausserdem hatte ich einige Tipps von einem meiner Leser von Ti saluto Ticino bekommen (merci beaucoup, cher Pierre).
Cully ist ein idyllischer kleiner Weinort und die Auberge einfach nur zauberhaft. Die Zimmer sind herrlich - wir kommen sicherlich gerne mal wieder. Als wir am späten Nachmittag ankamen, haben wir zunächst eine kleine Erkundungstour unternommen, haben auch schon mal geschaut, wo wir abends essen könnten... nichts! Entweder wegen Betriebsferien oder wegen Sonntagabend geschlossen. Gut, wir hätten ins ein paar Kilometer entfernte Vevey fahren können, doch nach Stadt war uns nicht. Das Bistrot in Cully ebenfalls Fehlanzeige: Sonntag Ruhetag. Aber direkt neben der Auberge du Raisin gibt es das kleine Café de la Poste - genau das, was wir gesucht hatten: une pinte vaudoise traditionnelle!
Kennt ihr dieses Gefühl: ankommen - reingehen - wohlfühlen? So ging es uns an diesem frühen Abend. Wir öffneten die Tür, stiegen eine Stufe hinunter, sahen eine Theke (mit einem einzelnen Herrn dahinter, der uns freundlich und einladend anlächelte), ein paar kleine Tische... und dachten: "Das ist jetzt exakt DAS was wir HEUTE brauchen."
Vinorama, Rivaz |
Dort gibt es eine wunderbar grosse Auswahl von offenen Weinen aus der Region, dem Lavaux, wobei wir vorher schon im Vinorama waren und uns durchprobiert hatten (Danke für diesen wertvollen Tipp, lieber Robert) und auch das ein oder andere Fläschchen in unseren Kofferraum wanderte. Doch das, was wir im Vinorama nicht probiert hatten, probierten wir dann jetzt hier im Café de la Poste. Naja, nicht alles, aber die Weissweine auf jeden Fall - und das waren schon einige. Doch durch unsere vorangegangene Reise in die Champagne und die vorhergehenden 3 Tage in Lyon waren wir gut um Training und meisterten auch diese Anstrengung noch mit Bravour. Nur welche Weine das nun genau waren, kann ich euch leider nicht mehr erzählen.... und
Gegessen haben wir auch - natürlich, denn wir brauchten ja eine "Unterlage" für unser Trinkgelage. Da hat uns so ein Fondue Moitié-Moitié gerade gut dazu geschmeckt.
Beim nächsten Mal, denn es wird sicher ein nächstes Mal geben, denn ich muss da unbedingt wieder hin, werden wir hoffentlich mal in der Auberge du Raisin essen können, aber ins Bistrot möchte ich auch noch gerne UND vor allem wieder in diese herrliche Pinte, in der wir uns so wohlgefühlt haben.
Wir haben wunderbar geschlafen (kein Wunder, genügend "Bettschwere" hatten wir ja) und sind am nächsten Morgen ausgeruht am Genfer See entlang gefahren, haben dem Vinorama nochmals zugewinkt, sind vorbei an Vevey und an Montreux Richtung Wallis nach Martigny, dort waren wir noch schnell Gerhards Eau de Vie-Vorräte auffüllen und haben seinen Abricotine bei Morand gekauft, um dann weiter durchs Rhône-Tal, vorbei an Sion und Sierre Richtung Simplon zu fahren. Eigentlich war noch eine Zwischenübernachtung im Wallis geplant, doch dort erholen sich die Hotels offensichtlich im November von der Sommersaison und stellen sich auf die Wintersaison ein, d.h. die meisten der Hotels waren geschlossen und öffneten auch frühestens erst wieder Anfang Dezember. Das Wallis planen wir dann für unsere nächste Genusstour ein.
Schloss Chillon |
Morand in Martigny |
Wir überquerten den Simplon bei strahlendem Sonnenschein.
Dieser strahlende Sonnenschein wurde nur noch von Gerhards Strahlen übertroffen, als er endlich im Tessin ankam und wieder seinen geliebten Lago Maggiore vor Augen hatte.
Doch hierzu gibt es morgen mehr - dafür folgt mir dann bitte ins Tessin >>> hier entlang
Unglaublich, was Ihr für eine Flasche Abricotine alles auf euch nehmt :-)
AntwortenLöschenLieber Robert, da ist Gerhard kein Weg zu weit ;-)
Löschenich will auch in die Schweiz - muss den Mitkoch bearbeiten, der will immer in wärmere Gefilde ... deine Hoteltipps habe ich mir schon alle abgespeichert, das wird schon mal was :-)
AntwortenLöschenLiebe Uschi, es ist von euch aus ja schon eine ganz grosse Strecke - bei dieser Entfernung würde ich auch lieber in wärmere Gefilde fahren wollen.
LöschenSehr schön sind eure Reisen immer! Und der blaue Himmel auf dem letzten Foto verleitet wirklich sehr dazu, dass man da auch hin will.
AntwortenLöschenLiebe Susi, das war ja schon fast der Tessiner Himmel - irgendwann hab ich dich dort ;-)
LöschenHach, wie gut es euch geht...
AntwortenLöschenJaaaaa, und wieee, liebe Micha ;-)
AntwortenLöschenDie Reigenfolge der "must see" inkl. der "Goodies" sind perfekt abgestimmt. Doch, so lässt es sich leben - und trinken ;-)
AntwortenLöschenWobei wir das auch ausgebiebig getan haben, lieber Peter, sowohl das Leben als auch das Trinken ;-)
LöschenDas schaut so wunderbar aus und macht Lust auf mehr! Ich leg IHM gleich mal den Bericht vor. Wir sollten bei der nächsten Autoreise unbedingt Richtung Schweiz fahren :)
AntwortenLöschenVor Frankreich drücken wir uns schon die ganze Zeit, obwohl es uns so gut gefällt - hier spricht nämlich niemand französisch. Wir sollten einen Urlaub bei Micha machen *g*
Liebe Sandra, Urlaub bei Micha halte ich für eine ausgezeichnete Idee von dir - du kannst ja dann vielleicht auch gleich für einen kleinen privaten Sprachkurs bei Micha anfragen ;-)
Löschenwunderbare Reiseberichte!
AntwortenLöschenUnd da ich nicht weiß, ob ich da jemals noch überall hinkommen werde, danke ich auch dir - wie immer schon Robert - fürs virtuelle Mitnehmen!
Liebe Eva, wir nehmen dich gerne immer wieder mit ;-)
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