Montag, 13. Mai 2013
Bärlauch-Gnocchi treten gegen saarländische Schneebällchen an
Wie es der Name schon sagt, sind Schneebällchen diese lockeren weissen Bällchen. Sie werden im Saarland traditionell als Beilage zum Sonntagsbraten, meistens Sauerbraten, gegessen. Man kann sie allerdings auch als eigenständiges Gericht zubereiten, dann werden sie mit Butter und Croutons oder mit ausgebratenem Speck übergossen.
Gerhard ist bei uns DER Schneebällchen-Spezialist. Die Zubereitung hat er noch von seiner Oma gelernt. Von ihr hat er auch gelernt, dass die Kartoffeln bereits am Vortag gekocht und durchgepresst werden müssen. Das war früher sicherlich sinnvoll, da die Kartoffeln in Wasser gekocht wurden und anschliessend ausdämpfen und soviel Feuchtigkeit wie möglich abgeben sollten, damit man anschliessend weniger Mehl braucht. In Zeiten des Dampfgarers geht es sicherlich auch mit am gleichen Tag gekochten Kartoffeln.
Mindestens einmal pro Monat braucht mein Mann diese kleinen runden Dinger, die sich allerdings nicht mit neuen Kartoffeln zubereiten lassen. Dann müssen wir uns halt beeilen und noch eine grosse Portion zubereiten, die dürfen dann in den Tiefkühler zur Überbrückung, bis es wieder Schneebällchentaugliche Kartoffeln gibt.
Nun ist allerdings auch noch Bärlauch-Saison und im Kühlschrank wartet Bärlauch, der verarbeitet werden will.
Ich bin nicht so der grosse Schneebällchen-Fan - dafür mag ich aber Gnocchi. Gut, dann machen wir mal wieder getrennte Küche, Monsieur ist für die deutsche Hausmannskost zuständig, ich für die italienische Küche.
wir nehmen:
für die Schneebällchen/Gnocchi:
ca. 1,5 kg festkochende Kartoffeln
2 kleine Eier
ca. 150 g Mehl (Weizenmehl Type 550)
Salz, Pfeffer, Muskat
zusätzlich für die Schneebällchen:
50 g fetter Räucherspeck (Lardo geht auch), klein gewürfelt
für die Gnocchi:
1 Bund Bärlauch, Stiele entfernt, fein gehackt
1 - 2 EL Salzbutter
frisch geriebener Parmesan
und los gehts:
Die Kartoffeln schälen, vierteln und kochen (moi: Dampfgarer). Noch heiss durch die Kartoffelpresse drücken und auskühlen lassen. Sobald der Teig vollständig abgekühlt ist die Eier und nach und nach das Mehl darunter mischen, NICHT kneten! Man kann dazu einen Gummispatel verwenden, besser geht es jedoch mit den Händen. Mit Salz, Pfeffer und Muskat kräftig würzen.
Vom fertigen Teig ca. 500 g für die Gnocchi abnehmen, die Hälfte des Bärlauchs darunter mischen, zu daumendicken Rollen formen, kleine Stücke abschneiden (wer mag rollt sie über den Gabelrücken für die typische Gnocchi-Riffelung) und auf einem bemehlten Brett bis zur Weiterverarbeitung ruhen lassen. Nicht zu lange - der Teig wird sonst wieder klebrig.
Der restliche Teig wird rund zu kleinen Schneebällchen geformt. Wasser (in zwei unterschiedlichen Töpfen) aufstellen, kräftig salzen. In der Zwischenzeit den Speck knusprig auslassen. Für die Gnocchi die Salzbutter mit dem restlichen Bärlauch in ein Pfännchen geben.
Sobald das Wasser kocht die Schneebällchen bzw. Bärlauch-Gnocchi portionsweise hineingeben, Hitze sofort reduzieren und die fluffigen Dinger ziehen lassen, bis sie an die Oberfläche steigen. Noch 2 Minuten ziehen lassen, dann mit einer Schaumkelle herausnehmen und sofort in eine vorgewärmte Schüssel geben.
Die Schneebällchen mit dem heissen Speck und etwas von dem ausgelassenen Speckfett übergiessen (der Saarländer sagt, es muss zischen). Die Bärlauch-Gnocchi mit der heissen, leicht angebräunten Bärlauch-Butter übergiessen und auf dem Teller mit frisch geriebenem Parmesan bestreuen.
Lasst die Spiele beginnen ... wer da wohl gewonnen hat? Ganz klar die Schneebällja ... die sind aber auch sowas von lecker ;)
AntwortenLöschenOK ich geb zu da bin Ich wohl so´n typischer Saarländer der seine Knödel liebt ;)
Die Gnocchi sehen natürlich umwerfend aus, so werden sie auch schmecken, aber wer die Qual hat hat die Wahl ... isch nämm trotzdem die Schneebällja *-*
Ich hoffe ihr habt genug gemacht, das der G. die Zeit gut überbrücken kann.
Liebe Grüße aus dem Saarland es Kerschdin ;)
Liebe Kerstin, wofür Dein Herz schlägt, war natürlich klar ;-)
LöschenUnd, wer hat gewonnen? ;-) Ich glaube, ich würde die Schneebällchen bevorzugen (habe eine Bärlauchnachgeschmackaversion...).
AntwortenLöschenLiebe Eva, gewonnen hat keiner, Gerhard hat noch meine Gnocchi mit gegessen, die sind jetzt alle weg. Seine Schneebällchen hat er eingefroren....
LöschenFür mich bitte ein bisschen von beidem!
AntwortenLöschenliebes magentratzerl, wenn Du so bescheiden bist, bleibt mehr für die Henne und Andy ;-)
LöschenFür mich auch bitte beides.
AntwortenLöschenLiebes Huhn, wie könnte ich Dir widerstehen, wenn Du so höflich bittest ;-)
Löschen... und hier noch einer für beides :-)
AntwortenLöschenLiebe Grüsse aus Zürich,
Andy
Lieber Andy, das Päckchen für Zürich wird immer voller ;-)
LöschenSchneebälle! Allein der Name ist toll. Und ich kenne diese Dinger gar nicht. Das schreit also danach, dass ich die nachkoche!
AntwortenLöschenLiebe Susi, viiiel kleiner als Bälle, daher Bällchen, darauf legt der Saarländer Wert ;-)
Löschenna, ich würde die Bärlauch- Bällchen bevorzugen....
AntwortenLöschenEndlich mal jemand auf meiner Seite! Danke, liebe Christine, Du bekommst die grösste Portion.
LöschenDanke, sehr erfreut!
LöschenKomme gerade erst mal wieder überall zum Nachlesen... zu viel los in der letzten Zeit bei uns ;-)
AntwortenLöschenIch mag auch beides total gerne, bin aber auch ein großer Kartoffelfan.
Die Schneebällchen meines Vaters sind allerdings noch mal besser als meine, obwohl ich alle seine Ratschläge penibel befolge
Liebe Britta, ich glaube da macht Übung den Meister. Gerhard hatte auch alle Ratschläge seiner Oma befolgt und trotzdem war er noch nicht ganz zufrieden. Doch irgendwann hatte er den Dreh raus!
LöschenEndlich ein Rezept nach dem die Schneebällja gelingen. Meine Mutter ist leider zu früh gestorben, um es mir mitzugeben.
AntwortenLöschenViele Grüße aus dem Saarbrücker Grumbachtal
Peter
Lieber Peter, dann wünsche ich dir ein erfolgreiches Nachkochen. Melde dich, falls es doch nicht funktionieren sollte.
LöschenHerzliche Grüsse ins Saarland.